Die lebensgroße Figur des Heiligen Nepomuk an der Reichenbachbrücke. Foto: Schmid Foto: Schwarzwälder-Bote

Geschichte: Statue des Heiligen Nepomuk oft umgezogen

Bad Rippoldsau-Schapbach. Die Nepomukstatue an der Reichenbachbrücke in Bad Rippoldsau-Schapbach ist 250 Jahre alt. Die lebensgroße barocke Sandsteinfigur des Heiligen Johannes von Nepomuk musste schon manchen Standortwechsel mitmachen. Der Benediktinerabt Cölestin Wahl, der Erbauer des Bad Rippoldsauer Klosters, stiftete die Brückenfigur. Der Brückenheilige Nepomuk ist vor allem im badischen Raum als Patron der Flößer und Kaufleute bekannt. Der "Rippolds-auer" Nepomuk ist eine ausgezeichnete Arbeit eines unbekannt gebliebenen Bildhauers.

Dagegen ist der Auftraggeber dieses Werks am oberen Teil des Sockels für immer mit den Initialen "CSNR–CASG verewigt. Diese Buchstaben, die eine Abtsmitra einrahmen, bedeuten: "Cella Sancti Nicolai Rippolzavensis – Coelestinus Abba Sancti Georgii", was ins Deutsche übersetzt heißt: "Die Zelle des heiligen Nikolaus in Rippoldsau – Cölestin, Abt von St. Georgen". Nimmt man die Jahreszahl 1767 (MDCCLXVII) vom unteren Teil des Sockels dazu, so steht fest: Cölestin, der Abt von St. Georgen bei Villingen, und damit auch Herr über das Priorat Sankt Nikolaus in Rippoldsau, ließ 1767 diese Statue zu Ehren des Heiligen Nepomuk anfertigen.

Der Geistliche Johannes von Nepomuk wurde in der Nacht vom 19. auf den 20. März 1393 auf Befehl von König Wenzel von der Karlsbrücke in Prag hinab in die Moldau gestürzt, weil er als Beichtvater der Königin das Beichtgeheimnis nicht brechen wollte.

Die Bad Rippoldsauer Nepomukfigur stand 75 Jahre lang im Klostergarten. Badbesitzer Balthasar Göringer war mit einem scheuenden Pferd von Freudenstadt kommend auf der Klösterlebrücke nur knapp dem Tod entgangen. Als Dank dafür bat er bei Pfarrer Probst, der im 19. Jahrhundert lebte, um die Erlaubnis, die Nepomukstatue an die Reichenbachbrücke zu versetzen.

Der Bad Rippoldsauer Brückenheilige steht seither am Rande der Reichenbachbrücke auf der Wolfseite, wo er abends angestrahlt wird und jedem Wetter ausgesetzt ist. Entsprechend verwittert ist die wertvolle Sandsteinfigur inzwischen.