92 Meter beträgt der Rotordurchmesser des neuen Windrads. Foto: Schwarzwälder-Bote

Energiewende: Nach der Einweihung am Wochenende soll die Anlage in zwei Wochen in Betrieb gehen

185 Meter hoch ist die neue Windkraftanlage auf dem Kupferberg. In 14 Tagen soll sie in Betrieb gehen. Am Wochenende wurde sie eingeweiht.

Von Wilfried Weis

Bad Rippoldsau-Schapbach. Die neue Windkraftanlage auf dem Kupferberg wurde am Samstag eingeweiht. Im Beisein der Grundstücksbesitzer, der Anwohner des Kupferbergs, des Gemeinderats und der am Bau beteiligten Firmen sowie der Vertreter der Betreiberfirma wurde das vierte Windrad seiner Bestimmung übergeben.

Musikalisch wurde die Feierstunde von der Blasmusik- und Trachtenkapelle Bad Rippoldsau unter der Leitung von Horst Schoch mit flotten Weisen umrahmt. Die Feuerwehr Bad Rippoldsau-Schapbach hatte ein Festzelt aufgestellt und bewirtete die Gäste, die Bürgermeister Bernhard Waidele zur Einweihungsfeier begrüßte. Dabei betonte er, dass die Energiewende im Wolftal schon Ende der 90er-Jahre begonnen hatte und damals Planer und Visionäre zu den Gemeinderatssitzungen kamen.

Die ersten Standortplanungen befassten sich mit dem Areal unweit der Häuser vom Kupferberg. Danach kam das Teuscheneck in die Planung. Zwar konnten sich die Bewohner des Kupferbergs nur schwer mit dem Vorhaben anfreunden, was sich aber in der Zwischenzeit gelegt hat. Im Jahr 2006 wurden die ersten drei Windkrafträder gebaut. Nach neun Jahren kam nun ein viertes Windrad dazu, das E-92, das noch größer, noch moderner und leistungsstärker ist. Hans-Georg Bechthold aus Gmund in Bayern ist der Betreiber des vierten Windrads.

Waidele gab bekannt, dass die Gemeinde über acht Wasserkraftwerke, ein Biomassekraftwerk, 78 Solar- beziehungsweise Fotovoltaikanlagen und jetzt über vier Windkraftanlagen verfüge. Die Gemeinde habe einen Stromverbrauch von fünf Millionen Kilowattstunden im Jahr, somit werde künftig fast dreimal so viel Strom erzeugt als verbraucht werde. Darauf könne man stolz sein, so der Bürgermeister.

Die Energiewende habe in der Gemeinde schon vor vielen Jahren begonnen, betonte Waidele, in anderen Regionen und Gemeinden hingegen werde sie diskutiert und verdiskutiert. Dem Betreiber Hans-Georg Becht-hold, mit dem die Zusammenarbeit hervorragend klappe, sprach er einen besonderen Dank aus. Unternehmen aus der Gemeinde hatten einen erheblichen Anteil an diesem Projekt. Die Gemeinde hoffe, so Waidele, dass man auch vom vierten Windrad profitiere, wenn die Anlage in 14 Tagen in Betrieb gehe und am Netz sei. Betreiber Hans-Georg Bechthold dankte nicht nur der Gemeinde, sondern vor allem auch den Bewohnern des Kupferbergs für die gute Zuammenarbeit beim Bau.

Seit 2010 liefen die Planungen für das vierte Windrad. Ein großes Kompliment ging an die Firma Erdbau Armbruster aus Schapbach für die geleistete Arbeit. Im April habe man die Baustelle – das vierte Windrad steht auf dem Grundstück der Gemeinde und des Adlerwirtshofs – eingerichtet und mit den Brecherarbeiten begonnen, danach die Zufahrt zum Windrad ausgebaut und asphaltiert und den Lagerplatz fertiggestellt. Eine kilometerlange Leitung kam in den Boden. Dank sagte der Betreiber auch der Firma Enercon aus Aurich für die Erstellung der Windkraftanlagen, denn ein solches Projekt in einer Höhenlage von 866 Metern zu erstellen, sei enorm.

Erik Steinmüller von der Firma Enercon sprach Glückwünsche zum vierten Windrad aus und gab die technischen Daten bekannt. Das vierte Windrad hat eine Gesamthöhe von 185 Metern. Der Rotordurchmesser beträgt 92 Meter. Die Gondel hat ein Gewicht von 145 Tonnen, ein Flügel wiegt 9,5 Tonnen. Die Jahresleistung beträgt vier Millionen Kilowattstunden. Damit können 1400 Haushalte im Jahr mit Strom versorgt werden. Mit den drei bestehenden Anlagen wird am Teuscheneck Energie für rund 5000 Haushalte produziert.

Im Anschluss an den offiziellen Teil lud Betreiber Hans-Georg Bechthold alle Gäste ins Festzelt ein, wo sie von der Feuerwehr mit Speis und Trank bewirtet wurden.

Am gestrigen Sonntag war die Bevölkerung zur Einweihungsfeier auf den Kupferberg eingeladen. Dazu spielte der Musikverein Harmonie Schapbach unter Leitung von Georg Schnurr. Pfarrer Frank Maier nahm die Einweihung des vierten Windrads vor.