Bei der Präsentation der Auswertung der Fragebogen (von links): Bürgermeister Bernhard Waidele, Projektleiterin Wiebke Gerhardt und Daniel Maurer vom Projektbüro Foto: Schmid Foto: Schwarzwälder-Bote

Erste Auswertung der Fragebogen zum Quartierungskonzept vorgelegt / Energetisches Potenzial auf dem Prüfstand

Von Franz Schmid

Bad Rippoldsau-Schapbach. Bei einer Informationsveranstaltung im Bad Rippoldsauer Kurhaus präsentierten Vertreter der Firma endura Kommunal GmbH erste Ergebnisse der Auswertung der Fragebogen, die im Hinblick auf ein Quartierungskonzept in der Gemeinde verteilt wurden.

Untersucht wird das energetische Potenzial für eine erneuerbare Wärmeversorgung in den Ortsteilen Bad Rippoldsau und Schapbach. Projektleiterin Wiebke Gerhardt von der Firma endura Kommunal" mit Sitz in Freiburg stellte den rund 50 Bürgern im Kurhaus die Ergebnisse der Datenerhebung vor. Insgesamt wurden 226 Fragebogen versandt, in denen der Ist-Zustand der Gebäude sowie grundsätzliches Interesse an einer möglichen Nahwärmeversorgung abgefragt wurde. 37 Fragebogen wurden in Bad Rippoldsau zurückgesandt (51 Prozent), vom Ortsteil Schapbach waren es 64 Rückmeldungen (42 Prozent). Interesse an der Nahwärme bekundeten in Bad Rippoldsau 25 Bürger und in Schapbach 48.

Wie die Projektleiterin in ihrer Powerpoint-Präsentation zum Ausdruck brachte, sei die Quote der Rückmeldungen nicht schlecht, könnte aber durchaus höher sein. Gebäudebesitzer, deren Anwesen im Bereich des Quartiers liegen und die keinen Fragebogen erhielten, können diesen bei der Gemeindeverwaltung anfordern. Gerade in Bad Rippoldsau sei es für eine zentrale Wärmelösung erforderlich, dass sich die Zahl der Interessenten erhöhe.

In Schapbach kann die Untersuchung im Hinblick auf eine zentrale Wärmeversorgung in die nächste Phase gehen. Die Firma endura Kommunal geht davon aus, dass Lösungsalternativen bis Februar vorliegen. Im Ortsteil Bad Rippoldsau sollen kleine Teilgebiete auf ihre Möglichkeiten für eine gemeinsame, zentrale Wärmeversorgung hin untersucht werden, denn für eine flächendeckende zentrale Lösung liegen die Anwesen der Interessenten zu weit auseinander.

Für Gebäudebesitzer, die für einen Nahwärmeanschluss zu weit entfernt sind, sind auch Alternativen zur zentralen Wärmeversorgung möglich. Dabei geht es nicht nur um die Heiztechnik, sondern auch um Förderprogramme und Teilsanierungsmaßnahmen, so Wiebke Gerhardt. Die Auswertung der Fragebogen über die energetische Wärmeversorgung ergab, dass der Anteil "junger" Heizkessel (bis zu zehn Jahre alt) relativ hoch ist und nur 33 beziehungsweise 37 Prozent der Kessel älter als 20 Jahre sind.

Hauptenergieträger zur Wärmeversorgung in Bad Rippoldsau-Schapbach ist Öl, doch gibt es auch einen hohen Anteil an Holzheizungen. 28 beziehungsweise 30 Prozent der Befragten heizen mit Kachelöfen zu.

Aus der Gebäudetypologie geht hervor, dass die Bebauung aus den Jahren 1950 bis 1977 vorherrschend ist. In der regen Diskussion ging es unter anderem um die Anschlussgebühr, den Leitungsquerschnitt, den Wärmeverlust bei langen Leitungen, mögliche Standorte der Heizzentrale, Versorgungssicherheit und die Höhenlage der Gebäude. Bürgermeister Bernhard Waidele gab zu verstehen, dass zu entscheiden sei, ob Gebäudeeigentümer an das Wärmenetz anschließen möchten, bevor Gemeindestraßen mit neuen Decken versehen werden.

Der Kostenrahmen für die Untersuchung des Quartierkonzepts beläuft sich auf 85 000 Euro. Das Projekt wird mit öffentlichen Geldern bezuschusst. Der Anteil der Gemeinde liegt bei 8500 Euro, abzüglich des Betrags von 6000 Euro, den die Kirchengemeinde Bad Rippoldsau übernimmt, sodass die Gemeine lediglich 2000 Euro für die Untersuchung aufbringen muss.