Der Knöterich wächst wieder kräftig an den Ufern der Wolf. Foto: Schmid Foto: Schwarzwälder-Bote

Keine Bekämpfung mehr seit 2013

Bad Rippoldsau-Schapbach (id). Der Japanknöterich hat sich in den vergangenen Tagen im oberen Wolftal entlang der Wolfpromenade und des Wolfbachs wieder enorm ausgebreitet. Aber auch an den Straßenrändern und an den Böschungen wuchert er kräftig.

Seit die beiden Rentnergruppen vor zwei Jahren aufgehört haben, die exotische Pflanze in Bad Rippoldsau und in Schapbach zu bekämpfen, hat sich der Knöterich weiter ausgebreitet, stellt der damalige Leiter der Rentner, Franz Schmid, fest. Darüber hinaus werde für Juli und August erwartet, dass das Springkraut wieder kräftig wächst und sich verbreitet, warnt er.

Die Knöterichpflanze, die sich an den Gewässern von Wolf, Kinzig und Renchtal in den vergangenen 60 Jahren stark ausgebreitet hat, wurde im 19. Jahrhundert als Zierpflanze nach Europa eingeführt. Seither wuchern die sogenannten Neophyten nicht nur am Uferlauf der Wolf, sondern wirken auch in mehreren Waldgebieten erdrückend. Vor allem verändere der Knöterich aber das Ortsbild der Gemeinde, und auch dem Gewässerschutz bereite er Probleme, sagt Schmid. An Straßenrändern könne die Pflanze die Sicht der Autofahrer behindern, denn die Knöterichfelder können eine Wuchshöhe von bis zu vier Meter erreichen.

Von 1999 bis 2013 gab es in den beiden Ortsteilen Bad Rippoldsau und Schapbach zwei Rentnergruppen, die in zwei Durchgängen pro Jahr dem Japanknöterich mit Sense, Sichel und Haumesser zu Leibe rückten. Entlang des Wolfbaches und der Uferpromenade legten sie im Mai und im August los. So haben die beiden Rentnergruppen 15 Jahre lang jährlich rund 650 Stunden ehrenamtlicher Arbeit geleistet.

Im Herbst 2013 erklärte Franz Schmid, der vor 15 Jahren die sogenannte Duwackbekämpfung auf die Beine gestellt hatte, dass er wegen seines fortgeschrittenen Alters nicht mehr die Einsatzleitung übernehmen will. Als weiteren Grund nannte er auch eine fehlende Unterstützung durch die Gemeinde.

Er hofft nun, dass beispielsweise jüngere Rentner bereit sind, sich im Kampf gegen den Neophyten zu engagieren und die Leitung zu übernehmen. Viele derjenigen, die früher dem Knöterich zu Leibe rückten, sind mittlerweile über 80 Jahre alt – und der Einsatz ist gerade im schwer begehbaren und steilen Ufergelände der Wolf hart und schweißtreibend. Hilfreich wäre es Schmids Meinung nach auch, wenn auch die Grundstückeigentümer ihre Wiesenflächen von dem "Rippoldsauer Duwack", wie Schmid es nennt, freihalten würden.

Wichtig ist, dass der Knöterich in der Hauptwachstumsphase bis Ende Mai abgemäht oder ausgerissen wird, um die Pflanze zu schwächen, gibt Schmid einen Tipp. Denn an Stellen, an denen der Staudenknöterich wächst, ist er so dominant, dass er die ursprüngliche Pflanzenvielfalt gänzlich verdrängt.

Eine völlige Ausrottung des Knöterichs sei zwar mit der chemischen Keule möglich, sagt Schmid. Doch das verbiete sich, denn sonst könnten die Herbizide ins Wasser der Wolf gelangen und dort Schaden anrichten..