Mehr als 50 Mulags sowie Drei- und Vierbeiner waren bei dem Treffen der historischen Landmaschinen zu sehen. Foto: Schmid Foto: Schwarzwälder-Bote

Fahrzeug mit schlechtestem Lack bekommt neue Farbe / Weiteste Anreise aus Hamm in Nordrhein-Westfalen

Von Franz Schmid

Bad Rippoldsau-Schapbach. Nicht nur ein Wiedersehen der Oldtimer-Freunde wurde beim Mulag- und Dreibeinertreffen gefeiert, sondern auch eine Hochzeit. Mehr als 50 der historischen Landmaschinen waren zu sehen.

Der Stammtisch "Vor Seebach" hat das Treffen organisiert. Die Mulagfreunde kamen nicht nur aus dem Wolf- und Renchtal, sondern auch aus dem Kreis Rottweil, und es waren auch extra Teilnehmer aus Rheinland-Pfalz und dem Ruhrgebiet angereist. Nach Ausgabe der Startnummern trafen sich die Oldtimerbesitzer zum gemeinsamen Frühstück in der Lkw-Halle des früheren Fuhrunternehmens der Gebrüder Gebele und unterhielten sich über die Besonderheiten ihrer Fahrzeuge.

Mit Böllerschüssen wurde die Ausfahrt entlang der Glaswaldstraße und weiter zur Sattellege angekündigt. Einige Fahrzeuge hatten auf der Pritsche auch Sonderbares wie Liegestühle und Sitzgarnituren bis hin zu einer Salutkanone geladen.

Gegen 13.30 Uhr postierten sich die Drei- und Vierbeiner-Fahrzeuge auf der Schmidbauernwiese, wo die Oldtimer besichtigt werden konnten. Die angekündigte "Weltpremiere" entpuppte sich als die standesamtliche Eheschließung eines Brautpaars aus Peterzell, das mit seinem Mulag gekommen war und von Bürgermeister Bernhard Waidele als Standesbeamten im Rathaus in Schapbach getraut wurde. Für die Zuschauermenge wurde das Eheversprechen im Beisein des Standesamten auf dem Podium vor der "Alten Tränke" mit Ringtausch nochmals wiederholt. Dabei gab es überwältigenden Beifall für das Hochzeitspaar, das, so Waidele, eine große Verbundenheit zum oberen Wolftal habe.

Seitens der Mulagfreunde überreichte Ludwig Hoferer in Frack und Zylinder dem Brautpaar ein Holzmodell eines Mulags und eine Hochzeitstorte. Von der Bäckerei, in der der Bräutigam am Wochenende öfters aushilft, bekam das Paar einen riesigen Laib Schwarzbrot, den die Neuvermählten mit der Baumsäge vor den Besuchern und Mulag-Freunden in Scheiben zersägen musste.

Bernd Schoch, Martin Thörmer und Ludwig Hoferer nahmen die Auswertung für die Fahrzeugprämierung und die Ermittlung der Geschicklichkeitssieger vor. Sieger des Geschicklichkeitsfahrens wurde Christian Huber aus Gaisbach vor den Schapbachern Volker Herrmann und Bastian Armbruster. Sie bekamen eine Fliesjacke und ein Fässchen Bier. Einen Essensgutschein bekam Thomas Knapp aus Ottenhöfen für das beste Fahrzeug im Einsatz.

Das schönste Fahrzeug bei der Oldtimerschau präsentierte Bernd Maier aus Bad Rippoldsau. Er bekam ein Polo-Shirt und eine Flasche Sekt. Besitzer des "desolatesten Dreibeiner-Fahrzeugs" war Bastian Armbruster aus Schapbach, für ihn gab es Farbe, Grundierung und Holz für eine neue Pritsche. Das Fahrzeug mit dem schlechtesten Lack stellte Hans-Dieter Klein aus Wittlensweiler vor. Er erhielt Grundiermittel und Farbe, damit der Oldtimer wieder in neuem Glanz erstrahlen kann. Die weiteste Anreise mit seinem Fahrzeug hatte ein Teilnehmer aus Hamm (Nordrehin-Westfalen). Er war auch der älteste Teilnehmer. Das nächste Oldtimertreffen soll in drei Jahren an Pfingsten stattfinden.