Einen Sonderhieb hat der Gemeinderat Bad Rippoldsau-Schapbach beschlossen. Foto: © digitalstock / Fotolia.com Foto: Schwarzwälder-Bote

Kommunales: Gemeinderat entscheidet sich für maximale Variante mit 3800 Festmetern Holz

Drei Alternativen zu dem im Haushalt beschlossenen außerordentlichen Holzhieb lagen dem Gemeinderat Bad Rippoldsau-Schapbach in der jüngsten Sitzung vor. Mit sechs Ja- zu vier Nein-Stimmen entschied er sich für die Variante mit einem Einschlag von 3800 Festmetern.

Bad Rippoldsau-Schapbach. Angerechnet werden müssen 200 Festmeter, die beim regulären Hiebsatz für 2017 "überzogen" wurden. Monetär spült der Hieb laut Sitzungsvorlage einen Reinerlös in Höhe von gut 153 000 Euro in die klamme kommunale Kasse. Mit ausschlaggebend für die Räte war die Tatsache, dass ein Sonderhieb aufgrund der verlängerten Genehmigung von 2016 nur noch dieses Jahr möglich ist.

Zuvor hatte Clemens Erbacher, Gebietsleiter Betreuungsreviere West, appelliert, den Sonderhieb gering zu halten. Die Vorratshaltung habe im Vergleich zu vor zehn Jahren abgenommen. Das sei an sich noch nicht beunruhigend, doch werde mit dem getroffenen Beschluss die Substanz etwas angegriffen. "Uns geht es um Nachhaltigkeit, denn im Wald kann ein Guthaben nicht so schnell aufgebracht werden", unterstrich Erbacher. Aus forstwirtschaftlicher Sicht laute die Empfehlung, die Hiebmasse moderat zu halten. "Je mehr Holz geschlagen wird, umso mehr muss man sich dann auch um die Wege kümmern", gab Revierleiterin Helgard Gaiser außerdem zu bedenken. Bei der beschlossenen Variante belaufen sich die Kosten für die Wegunterhaltung nach dem Hieb auf 12 000 Euro.

Ulrich Krauth spricht von blanker Not

Es sei die blanke Not, die den Rat zu der Entscheidung veranlasse, führte Gemeinderat Ulrich Krauth (CDU) aus. Sein Fraktionskollege Markus Hermann (CDU) meinte: "Der Wald ist unser einziges Sparkässle." Gemeinderat Franz Günter (FWV) argumentierte, dass die Holzpreise aktuell gut seien und Rücklagen geschaffen werden müssten. Daran allerdings glaubte Roland Weis (FWV) nicht. Er hält die 150 000 Euro bereits für "versenkt".

Andreas Junt vom Kommunal- und Rechnungsprüfungsamt merkte an, dass die Doppelgemeinde nach dem Haushaltserlass einen Haushaltskonsolidierungsplan auflegen muss. Den Erlös des Sonderhiebs gelte es, sinnvoll zu verwenden. Es sei kritisch zu sehen, wenn Vermögen veräußert wird, um laufende Kosten zu decken.

Keine Stimme für die Minimallösung

Hermann fasste dies als Vorwurf auf und führte an, dass die Gemeinde ab und zu aufgrund der in die Jahre gekommenen Infrastruktur von aktuellen Problemen überrollt werde.

Keine Stimme fand sich für Variante I mit einer Hiebmasse von 1900 Festmeter mit einem Reinerlös in Höhe von 78 450 Euro. Für die mittlere Variante, die 2800 Festmeter mit einem Reinerlös in Höhe von 113 250 Euro vorsah, stimmten zwei Räte und Bürgermeister Bernhard Waidele.