Manuel Würz beim Ausmisten einer Bärenhöhle. Foto: Bürglin

Parkmitarbeiter misten Höhlen aus / Rückzugsgebiet für die Wölfe eingerichtet

Von Wilfried Weis

Bad Rippoldsau-Schapbach. Im Wolf- und Bärenpark brummt es gewaltig. Dahinter stecken aber nicht etwa der Bär Poldi oder Bärin Jurka, sondern der Freischneider von Bärenpark-Mitarbeiter Michael Bienert.

Stundenlang sind er und seine Kollegen damit beschäftigt, die Vegetation unter dem inneren Elektrozaun der Zehn-Hektar-Anlage zu mähen. "Wir müssen das regelmäßig machen, sonst wird der Strom abgeleitet und der Zaun geerdet", so Bienert.

In der Anlage drei haben die drei festangestellten Mitarbeiter ein Wolfsrückzugsgebiet geschaffen. Eine Elektrozaunschleife ist so aufgestellt worden, dass nur die drei Wölfe durchschlüpfen können, die Bären jedoch nicht. "Im Prinzip haben die Wölfe keine Mühe, sich die Bären vom Hals zu halten, falls einer der ›Braunen‹ einmal übermütig sein sollte", sagt Rüdiger Schmiedel, Geschäftsführer der Stiftung für Bären. Aber für alle Fälle hätten die Wölfe jetzt diesen Ausweichplatz.

Schmiedel legt selbst Hand an, wenn es ans Ausmisten der Bärenhöhlen geht. "Unsere Bären – das darf man ehrlich sagen – sind echte ›Saubären‹. Die kennen keine Klos", stellt der Geschäftsführer fest und lacht. Hinzu komme, dass in den Höhlen Speisereste liegen bleiben, ergänzt er und hält die Hälfte eines Unterkiefers einer Ziege in die Höhe, die er gerade aus dem Mist gezogen hat.

Tierpfleger Manuel Würz buddelt sich weiter durch den Bärenmist. Dieser enthält nicht nur Stroh, das die Pfleger im Herbst für die Bären auslegen, sondern auch jede Menge Äste und Blätter, die die Bären in der Anlage sammeln. Die Funktion einer solchen Bärenmatratze erklärt der Tierpfleger so: "Alles Flüssige läuft nach unten durch, das Pflanzenmaterial isoliert im Winter vor Kälte von unten." Auf Dauer komme mehr und mehr Material dazu. "Schon aus diesem Grund müssen wir regelmäßig ausmisten", ergänzt Rüdiger Schmiedel. "Und natürlich wollen wir nicht, dass Krankheitserreger und andere unliebsame Höhlenbewohner die Winterruhe unserer Bären stören."