Gebäude mit Musik- und Kulturlokal in Schapbach wird abgerissen / Tilo Lutz ändert Betriebskonzept

Bad Rippoldsau-Schapbach. Die Tage des "Jungen Alban" in Schapbach sind gezählt. Nach mehr als 20 Jahren ist Schluss. Das Gebäude wird abgerissen. Doch zuvor gibt es eine Abriss-Party, und schon bald soll es dann eine "Alban-Bar" im Gasthof Sonne geben.

Bekannt wurde der "Alban", wie er von Gästen und der Bevölkerung genannt wird, mit verschiedenen kulturellen Events wie offene Bühnen ("Live om Werdig"), Konzerte regionaler Bands, vor allem aber durch das zweimal im Monat stattfindende Piano-Frühstück, bei dem Tilo Lutz als Pianoman am Flügel fungiert. So wurde der "Junge Alban" zur Institution.

Tilo Lutz, der das Musik- und Kulturlokal "Junger Alban" in Schapbach im Sommer 1993 eröffnet hatte, übernahm Anfang 2009 zusätzlich den elterlichen Landgasthof-Pension Sonne von seiner Mutter Rosel Lutz, wo er neben der täglichen Hotelorganisation seit Oktober 2012 auch die Küche leitet. "Diese Präsenz an allen Fronten ist in vielerlei Hinsicht auf Dauer für eine Person unter verschiedenen Gesichtspunkten nicht zu bewältigen", so Tilo Lutz. Dazu kämen ein enormer Investitionstau im Alban-Gebäude, Bevölkerungsrückgang im Ort und Personalprobleme. So seien er und sein Team zur Überzeugung gelangt, dass nur eine gravierende Änderung des Betriebskonzepts aus diesem Teufelskreis führt: Alles soll nun unter ein Dach.

Am Samstag, 21. Februar, wird der "Junge Alban" zum letzten Mal zur "Goodbye-Alban-Party" öffnen, bevor das Gebäude ab dem 23. Februar abgerissen werden soll.

Anschließend plant Lutz, in einem Teil des Festsaals der "Sonne" eine neue "Alban-Bar" einzurichten. Auf dem frei gewordenen Gelände des "Alban" entstehen Parkplätze und eine große Terrasse, die an die neue "Alban-Bar" anschließen soll. "Der Name, die Marke Alban bleibt auf jeden Fall bestehen. Wie wir unser Haus mit dem neuen Konzept schließlich nennen werden, wissen wir aktuell noch nicht", so Tilo Lutz. Fest stehe, dass es weiter Piano-Frühstück, "Live om Werdig", Barbecue-Partys, Konzerte, Comedy-Abende und anderes geben wird. "In anderen Mauern, in anderem Ambiente, aber genauso authentisch, wie man es vom ›Alban‹ kannte", so Lutz. "Wir versprechen uns ein kompakteres, wirtschaftlicheres Geschäft mit kürzeren Wegen, mit der vom Gast gewünschten bewährten kulinarisch traditionellen Gastronomie, aber auch Modernität, wenn wir auf den Zeitgeist und die sich verändernden Wünsche und Ansprüche des heutigen Gastes eingehen."

Klappt alles wie geplant, dann sind die Umbaumaßnahmen im Mai abgeschlossen. Die "Sonne" wird in dieser Zeit mit kleinen Einschränkungen normal weitergeführt.

Es schmerze sehr, wenn diverse Umstände keinen anderen Schritt zulassen, als etwas, das was man 22 Jahre aufgebaut hat, einfach abzureißen, sagt Lutz. Doch viel schlimmer wäre es, die Zeichen der Zeit nicht zu erkennen und unterzugehen. "So können wir den guten Namen des ›Alban‹ letztlich mitnehmen und etwas Neues aufbauen." Mit der "Goodbye-Alban- oder Abriss-Party" will sich Lutz bei seinen Wegbegleitern bedanken.

Es wird im Stile des "Alban" – musikalisch – gefeiert. Denn wer Lutz kennt, weiß, dass das Klavier, die Musik, seine große Leidenschaft sind. Eingeladen sind alle, die noch mal reinschauen wollen. Das Programm steht unter dem Motto "Music, Memorys, Fun & Party".