Zahlreiche Mitglieder wurden bei der Versammlung für ihr Engagement gewürdigt (von links): Klaus Müller und Christina Hermann (passive Mitglieder), Frank Schmid (Akkordeon), Claudia Müller (Ansagerin), Kathrin Gebele und Sandra Schaub (Kindertanzleiterinnen), Vorsitzender Helmut Schmid und Tanzleiterin Birgit Schmid. Foto: Schmid Foto: Schwarzwälder-Bote

Hauptversammlung: Kindertanzgruppe macht weiter / Vorstand wird kleiner

46 Jahre lang gab es die Fürstenberger Trachtentanzgruppe. Viele Heimat- und Brauchtumsabende hat sie im Rahmen des Kurprogramms gestaltet. Nun löst sich die Tanzgruppe auf. Die Kindertanzgruppe macht weiter.

Rippoldsau-Schapbach. Zur Hauptversammlung der Bad Rippoldsauer Fürstenberger Trachtentanzgruppe im Kurhaus begrüßte Vorsitzender Helmut Schmid neben Bürgermeister Bernhard Waidele viele passive und ehemalige aktive Mitglieder.

Mit dem Tanz Tatzelwurm und dem Albiner von der Kindertanzgruppe unter der Leitung von Kathrin Gebele und Sandra Schaub eröffnete die Fürstenberger Trachtentanzgruppe ihre Hauptversammlung.

Aus dem Tätigkeitsbericht von Jürgen Hermann ging hervor, dass im vergangenen Jahr wegen Regens einige Auftritte abgesagt werden mussten. Laut dem Kassenbericht von Kassiererin Dorothee Schmid wurde ein kleiner Überschuss durch die Landschaftspflegemaßnahmen und die Beiträge der 93 passiven Mitglieder erwirtschaftet.

Birgit Schmid, die im abgelaufenen Vereinsjahr den vakanten Posten als Tanzleiterin übernommen hat, führte aus, dass die Termine der Tanzgruppe gegenüber den Vorjahren um ein Drittel reduziert wurden. So gab es nur fünf Auftritte. Oft sei es schwierig gewesen, genügend Tanzpaare für die Auftritte zusammenzubringen.

Für die Kindertanzgruppe war es laut dem Bericht der Tanzleiterin Kathrin Gebele ein ereignisreiches Jahr. Die Kinder hatten sieben Auftritte. Ein besonderes Erlebnis war es für die jungen Tänzer, als sie sich beim Europatag in Rust in der Fürstenberger Tracht zeigen durften.

Mit etwas Wehmut gab Vorsitzender Schmid bekannt, dass die Tanzgruppe nach 46-jährigem Bestehen nicht mehr öffentlich auftritt. Gründe sind der fehlende Nachwuchs, die Altersstruktur, das Fehlen einer Tanzleiterin, aber auch das mangelnde Zuschauerinteresse. Auch das Fehlen eines Pächters für das Kurhaus, der früheren guten Stube der Vereine, war mit ein Grund, da die Vereine neben dem Programm oft nicht auch noch die Bewirtung in Eigenregie stemmen können.

Der Verein wird nicht aufgelöst, da die Kindertanzgruppe fortbesteht. Außerdem wird die ehemalige Fürstenberger Tanzgruppe die Landschaftspflege fortführen, die Einnahmen fließen in die Kindertanzgruppe. Und bei der Fronleichnamsprozession wird die Trachtentanzgruppe auch künftig die Fahnen und Statuen tragen. Der künftige Vorstand wird auf fünf Personen reduziert: Vorsitzender, Kassierer und Schriftführer sowie die beiden Tanzleiterinnen.

Bürgermeister Waidele sprach sein Bedauern aus, dass es die Fürstenberger Trachtentanzgruppe nicht mehr gibt. Sie sei eine kulturelle Institution gewesen, die in der Gemeinde fehlen werde. Die Gesellschaft habe sich gewandelt. Auch die Schließung der Kurklinik habe dazu beigetragen, dass das Veranstaltungsprogramm enorm zurückgefahren werden musste. Waidele ist aber zuversichtlich, dass demnächst weitere Gespräche in Sachen Fünfsternehotel stattfinden werden. Dank zollte der Bürgermeister, der die gute Arbeit der Trachtentanzgruppe lobte, allen Mitgliedern für ihren Einsatz.

Treue Mitglieder geehrt

Für 40-jährige passive Mitgliedschaft wurde Christina Hermann geehrt. Klaus Müller wurde für 25-jährige passive Mitgliedschaft ausgezeichnet. Helmut Schmid dankte den beiden Tanzleiterinnen der Kindertanzgruppe, Kathrin Gebele und Sanda Schaub wie auch Übungsleiterin Birgit Schmid und überreichte Geschenke. Auch Akkordeonspieler Frank Schmid erhielt einen Gutschein. Er war bei den Proben und Auftritten der Erwachsenen und der Kinder stets zur Stelle und half auch bei der Mähaktion mit.

Ein Lob gab es auch für die langjährige Ansagerin Claudia Müller, die bei den Heimat- und Brauchtumsabenden in charmanter Art Tänze und Brauchtum erläutert hatte. Außerdem war sie 20 Jahre lang Schriftführerin.

Einen Gutschein bekam Helmut Schmid von der stellvertretenden Vorsitzenden Margret Schmid dafür, dass er 36 Jahre lang als Vorstand die Verantwortung übernommen und als Vordenker den Verein so hervorragend geleitet hat.

Waldemar Schmid von der Bad Rippoldsauer Blasmusik und Trachtenkapelle stellte die Bedeutung der Fürstenberger Trachtentanzgruppe für die Gemeinde dar und lobte vor allem die vielen gemeinsamen Auftritte im Rahmen des Kurprogramms.

Letztmalig nach 46 Jahren zeigte die Fürstenberger Trachtentanzgruppe den Bänder-, Nagelschmied- und Webertanz, wofür sie großen Beifall bekam.

Weitere Informationen: zur Fürstenberger Kindertrachtentanzgruppe, zu der zehn Mädchen und Jungen gehören, bei Vorsitzendem Helmut Schmid, Telefon 07440/204.