Zu früh dran: Bürgermeisterstelle in Bad Rippoldsau-Schapbach erneut ausgeschrieben

Von Claus Wiegert

Bad Rippoldsau-Schapbach. Ein Fehler der Verwaltung machte eine erneute Ausschreibung der Bürgermeisterstelle in Bad Rippoldsau-Schapbach notwendig: Die Bewerbungsfrist für Kandidaten endet nun erst am 19. Februar – zwei Wochen später als zunächst geplant.

Denn nach Paragraf 10 des Kommunalwahlgesetzes darf die Bewerbungsfrist frühestens am 27. Tag vor dem Wahltermin enden, wie Klaus Dölker, Leiter des Kommunal- und Rechnungsprüfungsamts im Freudenstädter Landratsamt, gestern auf Anfrage mitteilte. Der ursprüngliche Ablauftermin am 5. Februar war also zu früh. Kämmerer Klemens Walter entschuldigte sich bei der jüngsten Sitzung des Gemeinderats Bad Rippoldsau-Schapbach für den Fehler. Mit dem Ende der Bewerbungsfrist am 5. Februar wollte man vermeiden, dass neue Kandidaten mitten in der Fasnet auf den Plan treten. Genau das ist nun möglich. Zumindest hat es die Verwaltung im zweiten Anlauf vermieden, die Frist genau 27 Tage vor den Wahlsonntag zu legen. Dann nämlich hätten die letzten Bewerber ihren Hut am Rosenmontag in den Ring werfen können.

Die Wahl musste noch einmal neu im Staatsanzeiger ausgeschrieben werden, was auch im Mitteilungsblatt der Doppelgemeinde geschah. Am Wahltermin, dem 15. März, ändert sich nichts. Falls kein Kandidat dabei die absolute Mehrheit bekommt, wird am 29. März nochmals abgestimmt.

Das gleiche Missgeschick bei der Ausschreibung wie in Bad Rippoldsau-Schapbach ist übrigens auch in Zell am Harmersbach passiert: Dort hatte man, um die Fasnetszeit zu umgehen, die Bürgermeisterstelle ebenfalls zu früh ausgeschrieben. Spannend ist der Wahlkampf im oberen Wolftal noch nicht – außer Amtsinhaber Bernhard Waidele gibt es bisher nur einen geheimnisvollen Bewerber, der inkognito auftritt. Fest steht allein, dass er nicht aus der hiesigen Gegend kommt.

Ein potenzieller Kandidat ist Ullrich Krauth, CDU-Fraktionsvorsitzender im Gemeinderat Bad Rippoldsau-Schapbach. "Da hat sich die Verwaltung nicht mit Ruhm bekleckert", kommentiert er den Fehler bei der Ausschreibung. Für Krauth hat sich in Sachen Bürgermeisterwahl nichts geändert: Er behält sich eine Kandidatur vor – je nachdem, wie das Bewerberfeld gegen Ende der Frist aussieht. Es stehe durchaus nicht fest, dass es im Wahlkampf so ruhig bleibt wie bisher, sagt Krauth im Gespräch mit unserer Zeitung. Auch in Wolfach hätten sich einige Kandidaten bis kurz vor Schluss bedeckt gehalten. Derzeit passiere in Sachen Bürgermeisterwahl ohnehin nicht viel. Krauth: "Das Wolftal ist im Fasnetsfieber." Am Aschermittwoch ist das vorbei – und einen Tag später steht das Bewerberfeld fest. So bekommt die Doppelgemeinde wohl einen Wahlkampf genau zur Fastenzeit.

Krauth hat in den vergangenen Wochen auch wieder eine mögliche Eingemeindung Bad Rippoldsau-Schapbachs nach Freudenstadt ins Gespräch gebracht. Ein Thema, das für den Amtsinhaber keine Rolle spielt: "Ich gehe davon aus, dass ich zum Wohle der Gemeinde noch eine volle zweite Amtsperiode durchziehe, wenn meine Gesundheit erhalten bleibt", sagt der 59-Jährige.

Die Zukunft der Kommune malt Waidele dabei durchaus nicht in düsteren Farben: "Auf dürre Zeiten folgen bessere." Ernsthafte Gegenkandidaten, meint Waidele, treten wohl erst kurz vor Ablauf der Bewerbungsfrist an. Aber er ist sich sicher: "Den großen Ansturm wird es nicht geben."