Bärin Leoni ist tot. Foto: Bürglin

Nach Schwächeanfall am 18. Mai: Parkteam und Tierarzt geben Hoffnung auf. 31-jährigen Bärin schon länger krank.

Bad Rippoldsau-Schapbach - Bärin Leoni, eine Bewohnerin des Alternativen Wolf- und Bärenparks Schwarzwald, ist tot. Nach einem Schwächeanfall am 18. Mai gab es ein langes Auf und Ab. Am Mittwoch ist sie nach eingehender Beratung des Bärenpark-Teams mit Tierarzt Meinhard Sieder eingeschläfert worden, wie die Stiftung für Bären mitteilt.

Schon im vergangenen Winter sorgten sich die Mitarbeiter des Bärenparks um die 31-jährige Bärin. Sie kam nicht zur Ruhe und lief rastlos ihre Bahnen. Am 25. März wurde sie deshalb narkotisiert und in den OP-Raum gehievt. Sieder stellte zunächst nur fest, dass ein Eckzahn gezogen werden musste. Waren etwa Zahnschmerzen der Grund für ihre Unruhe? Aus einer Blutuntersuchung diagnostizierte der Tierarzt Sieder später eine schwere Schilddrüsenüberfunktion, die durch Medikamente nur bedingt in Griff zu bekommen war.

Am 18. Mai fanden die Mitarbeiter eine regelrecht traumatisierte Leoni in der Freianlage vor. Der herbeigerufene Tierarzt Sieder musste sie notversorgen. Seit jener Nacht war Leoni in der Krankenstation, wo sie mit viel Liebe und Hingabe durch ehrenamtliche Helfer, Praktikanten und Tierpfleger rund um die Uhr versorgt und gepflegt wurde. In der Folgezeit schaffte es die kleine Bärin immer wieder, sich aufzurappeln, um dann erneut bis zur Erschöpfung zu laufen. Ein klares Symptom der Schilddrüsenüberfunktion. In den vergangenen Tagen musste man sie förmlich aufrichten, um ihr Futter und Wasser zu verabreichen. Alle Medikamente oder auch natürliche Hilfsmittel führten zum Erbrechen, so dass man schnell wieder darauf verzichtete. Leoni konnte das Futter nicht mehr verdauen.

Am Dienstag gaben Parkteam und Tierarzt die Hoffnung auf. Am gestrigen Mittwoch verabreichte Tierarzt Sieder schließlich die erlösende Spritze. Rüdiger Schmiedel, Geschäftsführer der Stiftung für Bären, sagt: "Wir haben uns jahrelang gekümmert, jeden Tag nach dem Rechten gesehen. Und wenn ein Tier uns Sorgen macht, so wie Leoni, die ihre Zirkusvergangenheit wohl nie richtig überwunden hat, ist die Verbundenheit um so größer und der Verlust sehr schmerzhaft."

Das Bärenpark-Team dankt allen Unterstützern. Es hofft, dass vor allem auch die Paten dem Tierschutzprojekt verbunden bleiben. Die Übertragung der Patenschaft auf ein anderes, ebenso bedürftiges Tier ist jederzeit möglich.

Leoni wird pathologisch untersucht. Die Auswertung soll helfen, in der Zukunft auf entsprechende Symptome besser reagieren zu können oder Rückschlüsse aus der früheren Haltung zu ziehen.