Der neue Leiter des Bärenparks: Bernd Nonnenmacher war davor als Unternehmensberater tätig. Foto: Bürglin Foto: Schwarzwälder-Bote

Bernd Nonnenmacher will wieder "brennen"

Bad Rippoldsau-Schapbach. Der Alternative Wolf- und Bärenpark Schwarzwald hat einen neuen Parkleiter. Bernd Nonnenmacher ist angetreten, weil er "wieder brennen will".

Seit gut zwei Monaten arbeitet Bernd Nonnenmacher aus Rottenburg bereits im Bärenpark. Der Unternehmensberater hat mehr als 15 Jahre in einer Firma gearbeitet, die er zusammen mit einem Freund aufgebaut hat. Zuletzt hat er mit zehn festen Mitarbeitern und 250 Referenten weltweit deutschsprachige Firmen beraten, die sich im Ausland etablieren möchten.

Nonnenmacher hat für diese Arbeit einst gebrannt, wie er selbst beschreibt: "Ich hatte sehr viel Termingeschäft, war anfangs sehr viel unterwegs und habe mich am Sonntagabend von der Familie verabschiedet." Aber offensichtlich hat ihn die Arbeit auch ausgelaugt. "Ist das jetzt alles?", hat er sich gefragt und es entstand der Wunsch, "wieder zu brennen".

Dann kam Nonnenmacher im vergangenen Jahr zu Besuch in den Bärenpark, um seinem zehnjährigen Sohn Bären und Wölfe zu zeigen. "Bär und Wolf sind die Tiere, die mich schon immer am meisten interessiert haben", sagt er. Während seines Jura-Studiums in Arizona in den USA konnte er sie in freier Natur kennenlernen.

Im Park stieß er auf die Stellenausschreibung, die er dann auch in der Familie thematisierte. Vor allem der Sohn war es dann, der ihn bestärkte, sich um den Job zu bemühen. Ein Gespräch mit Rüdiger Schmiedel, dem Geschäftsführer der Stiftung für Bären, bestärkte ihn weiter: "Ich bin begeistert von seinem Engagement und habe mich von der Idee, geschundenen Bären ein Asyl zu bieten, anstecken lassen", erzählt Nonnenmacher.

Auf die Frage, was er als erstes angehen möchte, kommt der neue Parkleiter ein weiteres Mal ins Schwärmen: "Ich bin total begeistert von den vielen gestalterischen Möglichkeiten. Wenn ich die Auffahrt zum Park hochfahre, sprudeln die Ideen nur so." Nonnenmacher liegt viel daran, "stabile Strukturen als Grundlage zu schaffen". So wird er als eine der ersten Maßnahmen das IT-System des Bärenparks komplett überarbeiten und auf die Zukunft ausrichten.

Dass er bislang im Berufsleben mit Wildtierhaltung keine Berührungspunkte hatte, sieht Nonnenmacher nicht als Nachteil: "Wichtig ist für diese Art Arbeit, dass man grundsätzlich tier- und naturverbunden ist, und das bin ich. Ansonsten gibt es bei der Stiftung für Bären genügend Leute, die das nötige Knowhow in Sachen Tierhaltung mitbringen. Da kann ich mich um andere Dinge kümmern." Außerdem will Nonnenmacher mehr Sponsoren finden.