Bär Poldi gibt sich als Allesfresser auch mal mit frischem Grünzeug zufrieden. Foto: Bürglin Foto: Schwarzwälder-Bote

Frühling lässt Tiere im Wolf- und Bärenpark munter werden

Bad Rippoldsau. Das laue Wetter bringt die Tiere im Alternativen Wolf- und Bärenpark Schwarzwald auf Trab. Langsam finden sie ihren Appetit wieder. Doch etliche der Bären machen noch immer einen verschlafenen Eindruck. Sie kuscheln sich in Kuhlen vor ihren Höhlen, dehnen höchstens mal ein Bein oder die Kiefer – und lassen die Besucher tief in ihren Schlund blicken.

Bei Bär Bodo ist da schon mehr los. An dem nach Norden ausgerichteten Hang weidet er frisches Gras. Es scheint ihm zu schmecken oder zumindest gut zu tun.

Auch Wolf Adi hat Interesse an einer Grünkur. Er hat einen Apfel entdeckt, der irgendwie den Winter überdauert hat. Denn die Tierpfleger verfüttern den Bären zurzeit kein Obst, sondern nur Schonkost wie Salat, Möhren und Brot. Dadurch soll die Verdauung der Tiere nach der Winterruhe langsam angeregt werden. Für Adi als Fleischfresser ist die vegatarische Kost auch nicht so interessant, er nimmt nur zwei, drei Bissen.

Bärin Jurka ist wie so oft am aktivsten. Mit Vorliebe knickt sie junge Weiden und zerfasert sie mit schmatzenden Bissen. Dabei hangelt sie sich an den Bäumchen nach oben, die sich unter ihrem Gewicht biegen. Die Äste krachen, es passiert ihr allerdings nichts: Zu geschickt stellt sich die erfahrene Wildbärin dabei an. Das anfallende Material recht sie zusammen.

Was diese Übung bezweckt, ist auch den Pflegern nicht ganz klar. Ob sie die Pflanzensäfte zu einer Frühjahrskur nutzt oder ob sie die Äste für ein Bett unter freiem Himmel braucht, ist ihnen unklar. Jedenfalls beobachten sie später, dass die Bärin sehr gut darauf schläft.

Die Stiftung für Bären unterhält zwei Bärenparks: Den Anfang machte 1996 der Alternative Bärenpark Worbis in Tühringen. Seit 2010 gibt es auch den Alternativen Wolf- und Bärenpark Schwarzwald mit neun Bären und drei Wölfen auf zehn Hektar.