Frieda Schmid wurde am gestrigen Dienstag 100 Jahre alt. Sie ist die älteste Einwohnerin der Gemeinde. Foto: Weis Foto: Schwarzwälder-Bote

Dankgottesdienst in der Hofkapelle / Feier mit der Familie

Von Wilfried Weis

Bad Rippoldsau-Schapbach. Die Alt-Hanselesbäuerin Frieda Schmid, geborene Lohr, feierte am gestrigen Dienstag auf dem Schwarzenbruch ihren 100. Geburtstag. Sie ist die älteste Einwohnerin der Gemeinde Bad Rippoldsau-Schapbach und geistig noch immer sehr rege. Durch die Unterstützung ihrer Kinder lebt Frieda Schmid noch immer in der eigenen Wohnung.

Geboren wurde Frieda Schmid auf dem Hofgut Heggelbach bei Überlingen am Bodensee. Sie wuchs mit sechs Geschwistern auf, die inzwischen alle verstorben sind. Nach der Schule arbeitete sie zunächst auf dem elterlichen Hof und machte eine Ausbildung zur Hauswirtschafterin. 1947 heiratete sie den Hanselesbauer Hermann Schmid vom Schwarzenbruch. Der Hanselehof befindet sich mittlerweile seit fast 300 Jahren im Familienbesitz und ist einer der großen Waldhöfe des ehemaligen Landkreises Wolfach.

Bis sie 90 Jahre alt war, fuhr Frieda Schmid noch selbst Auto, und bis zum 95. Lebensjahr war sie am Sonntag fast immer in der Schapbacher Pfarrkirche anzutreffen. Sie war 1951 eine der ersten Frauen, die im Landkreis Wolfach den Führerschein erworben hatte und bis ins hohe Alter übernahm sie oft Fahrdienste im Schapbacher Altenwerk.

Ein harter Schicksalsschlag war der frühe Tod ihres Ehemannes Hermann, der vor 60 Jahren bei einem Verkehrsunfall ums Leben kam. Der große Hof mit seiner Land- und Forstwirtschaft und die Betreuung der drei Kinder forderten alle ihre Kräfte. Mitte der 50-er Jahre begann Frieda Schmid mit dem Umbau des Hofes und nahm dort Feriengäste auf.

Einer der ersten Gäste war der Chef von Underberg-Spirituosen. Um 1970 wurde die Milchwirtschaft auf Mutterkuhhaltung umgestellt und der Betriebszweig "Feriengäste" weiterentwickelt, der bis heute neben der Forstwirtschaft ein wesentlicher Betriebszweig ist.

1975 übergab Frieda Schmid den Hof ihrem Sohn Hermann und zog in das Leibgedinghaus, wo sie heute noch wohnt. Vor einem Jahr übergab Hermann Schmid den Hanselehof seinem Sohn Sebastian und ist nun selbst Altenteiler.

Früher liebte es die Jubilarin zu reisen: Sie war unter anderem am Nordkap und in Israel. Viele Jahre war sie im Schapbacher Altenwerk aktiv und jahrelang die älteste Tänzerin. Bis heute ist sie unterstützendes Mitglied einiger Schapbacher Vereine.

Besonders am Herzen liegt Frieda Schmid die Hofkapelle "Heilig Kreuz" mit den künstlerisch gestalteten Glasfenstern. Von Zeit zu Zeit finden in der Kapelle Gottesdienste und Familienfeste wie Hochzeiten und Taufen der Enkel und Urenkel statt. Auch beim heutigen 100. Geburtstag wird es dort einen Dankgottesdienst mit Pater Vinzens Vollmer und der Familie geben. Es gratulieren neben den drei Kindern neun Enkel und elf Urenkel, die zur großen Freude von Frieda Schmid alle anreisen.