Bärin Jurka bearbeitet einem Birkenast. Foto: Bürglin

Naturschausspiel im Wolf- und Bärenpark Schwarzwald. Wölfe sind von Birkensprösslinge nicht beeindruckt.

Bad Rippoldsau-Schapbach - Im Alternativen Wolf- und Bärenpark Schwarzwald ist derzeit ein besonders schönes Naturschauspiel zu beobachten: Die Birken treiben aus. Viele Besucher schwärmen von der Intensität dieses Grüns. Und auch den Bären gefällt das frische Grün. "Herrlich!", begeistert sich Roswita Meyer. "Frischer kann ein Grün gar nicht sein", sagt die Besucherin aus dem Kreis Lörrach.

Auch im Gespräch mit anderen Besuchern haben die Mitarbeiter des Bärenparks festgestellt, dass sich die Menschen an den Birken erfreuen. "Und das muss wohl schon lange so sein", vermutet Ralf Bürglin. Der Pressesprecher des Bärenparks sagt, dass die Birke bereits im germanischen Volksglauben eine Rolle spielte. "Sie war der Göttin Freya geweiht. Aus dieser Zeit stammt auch der Brauch, einen Maibaum aus dem Wald zu holen, um ihn auf dem Dorfplatz aufzustellen. Damit wurde der erwachende Frühling ins Dorf geholt", erklärt Bürglin. "Den Brauch gibt es bis heute." Nicht nur die Besucher freuen sich an den Birken, auch Bärin Jurka schätzt sie.

In diesen Tagen ist Jurka dabei zu beobachten, wie sie sich Stämme junger Birken angelt und diese schmatzend zerbeißt. "Wenn sie das macht", sagt Ralf Bürglin, "kann das ein Zeichen von Anspannung sein." Doch wenn sie dabei sehr ruhig ist, könnten die Inhaltsstoffe der Birke eine Rolle spielen.

Bürglin verweist in diesem Fall auf die Volksmedizin, die der Birke eine blutreinigende, harntreibende und anregende Wirkung zuschreibt. "Es ist durchaus möglich", schätzt der Pressesprecher, "dass die Bären diese Wirkung instinktiv erkennen und nutzen, wenn ihnen danach ist."

Weniger beeindruckt zeigen sich derweil die Wölfe des Bärenparks von den Birken. Doch sie geben in dem frischen Grün ein attraktives Fotomotiv ab.