Wasser ist das wichtigste Lebensmittel. Der Zweckverband Schwarzwaldwasserversorgung sorgt für eine hervorragende Qualität. Foto: Archiv Foto: Schwarzwälder-Bote

Gestein wirkt als natürlicher Filter / Besondere Reinheit ist verbunden mit natürlicher Weichheit

Bad Liebenzell. Die Tragweite jener Ereignisse, die vor 118 Jahren zur Gründung des heutigen Zweckverbandes Schwarzwaldwasserversorgung mit Sitz in Bad Liebenzell führten, konnten dessen Gründer im Jahre 1896 noch nicht absehen.

Die Zeit aber war gekommen, um die Wasserversorgung der Gemeinden zentral zu organisieren. In den ländlichen Regionen gewannen die Einwohner ihr Trinkwasser aus eigenen Brunnen, aus Bächen und Zisternen oder aus künstlichen Wasserfassungen, wie Feuerlöschteichen und ähnlichen Anlagen.

Allerdings gab es auch zu jener Zeit schon vereinzelt Wasserversorgung über Teuchelleitungen, die aus hohlen Baumstämmen bestanden.

Die Idee zur Errichtung dieser zentralen Wasserversorgung wurde jedoch nicht in einer der elf Gemeinden geboren, die am 28. Juli 1896 den "Gemeindeverband Schwarzwald-Wasserversorgung" gründeten. Der Anstoß dazu kam aus der Tatsache, dass bereits seit 1870 auf der Alb, dem Heuberg, dem Härtsfeld und im Aalbuch Wasserversorgungsgruppen gebildet wurden und seit einigen Jahren erfolgreich arbeiteten.

So schlossen sich nach Abschluss der vorbereitenden Maßnahmen insgesamt elf Gemeinden mit 2786 Bürgern aus den Oberämtern Calw und Nagold zum Gemeindeverband Schwarzwald-Wasserversorgung zusammen. Es war die Geburtsstunde des heutigen Zweckverbandes. Von den Pionieren des Zusammenschlusses wurden keine Mühen gescheut, die damaligen Entscheider in den Städten und Gemeinden von der Notwendigkeit und dem Segen einer guten Wasserversorgung zu überzeugen, heißt es in einer Pressemitteilung.

Insgesamt 20 Städte und Gemeinden partizipieren heute als Mitglieder am Zweckverband, davon 19 im Landkreis Calw und eine Kommune im Enzkreis.

Es gibt einige Merkmale, die dem Verband Schwarzwaldwasserversorgung eine Sonderstellung verleihen, heißt es in einer Pressemitteilung des Verbandes. Das Verbandsgebiet befindet sich in einem von dichten Wäldern behüteten Wasserparadies. Boden und Gestein wirken als natürliche Filter und sorgen nicht nur für eine besondere Reinheit des Wassers, sondern auch für eine besonders optimale Zusammensetzung und eine natürliche Weichheit.

Obwohl es nahezu ausschließlich aus oberflächennahen Quellen gewonnen wird, durchläuft das Wasser einen natürlichen Filtervorgang durch den geschützten und düngemittelfreien Boden des Schwarzwaldes und die Buntsandsteinschichten. Dadurch gewinnt der Verband bereits an seinen Quellen natürlich reines Rohwasser.

Zum Schutz dieses natürlichen Gutes ist es erforderlich, die Wasserentnahme zu regulieren. So werden seitens des Gesetzgebers Wasserrechte vergeben. Die genutzten Wasserrechte des Verbandes belaufen sich auf rund 105,2 Liter pro Sekunde. Zudem verfügt der Verband mit dem Tiefbrunnen in Weil der Stadt über eine Notreserve von 40 Litern pro Sekunde.

Insgesamt werden in rund 60 Gemeinden etwa 50 000 Einwohner mit Wasser versorgt und diese Versorgung über die zentrale Leitwarte permanent überwacht. Die Mitglieder der Schwarzwaldwasserversorgung sind folgende Kommunen: Altensteig, Althengstett, Bad Liebenzell, Bad Wildbad, Bad Teinach-Zavelstein, Calw, Ebhausen, Engelsbrand, Enzklösterle, Nagold, Neubulach, Neuweiler, Oberreichenbach, Ostelsheim, Schömberg, Simmersfeld, Unterreichenbach und Wildberg.