Die Musik des Duos "Dos Hurricanos" animierte eine Besucherin zu einer spontan-sinnlichen Solotanzeinlage. Foto: Kosowska-Németh Foto: Schwarzwälder Bote

Musik: Das lokale Duo "Dos Hurricanos" mit breitem Repertoire / Zuhörer klatschen, johlen und singen / Authentischer Kern

Die Wirtschaft "Hirsch" in Maisenbach bei Bad Liebenzell bot ihren Besuchern mitten in der Faschings-Abschlusswoche einen vergnüglichen Abend mit dem lokalen Duo "Dos Hurricanos".

Bad Liebenzell-Maisenbach. Bei Speis und Trank amüsierten sich die Gäste von Regine Knaus und Fritz Brand bis in die späte Nachtstunde hinein zu Klängen der unvergesslichen Oldies und Evergreens, schwelgten in Erinnerungen, klatschten, johlten und sangen mit.

Applaus genossen

"Dos Hurricanos" alias Gottlob Seibold (Akkordeon, Gesang) und Jochen Volz (Gitarre, Rhythmus) stammen aus der Gegend, ihre gemeinsame Laufbahn begann vor nicht langer Zeit nach einer Geburtstagsparty. Ein glücklicher Zufall?

"Es hat sich so ergeben" – stellt der Leader Seibold achselzuckend, beinahe lakonisch fest. Offensichtlich stimmte die menschliche und musikalische Chemie zwischen ihm und Volz so weit, dass sie ein echtes Duo gründeten und mittlerweile ein breites Repertoire aus vielen Musikrichtungen anhäuften. Mehr als genug, um einen zweistündigen Abend locker füllen zu können.

Zwar sei der Auftritt im "Hirsch" erst die dritte oder vierte Konfrontation mit einem breiteren Publikum, nichtsdestotrotz wirkten die zwei Mannsbilder keinesfalls wie Bühnen-Neulinge.

In der Ecke der guten Stube postiert, lenkten die "Dos Hurricanos" ganze Aufmerksamkeit auf sich und genossen in vollen Zügen sowohl die Nostalgie der Songs als auch den verdienten Applaus. Ab dem ersten Programmpunkt "Cherry Pink and Apple Blossom White" über Schlager "Heimatlos" und "Die Gitarre und das Meer" (Freddy Quinn), von "Es gibt kein Bier auf Hawaii" (Paul Kuhn) und "Seemann" bis "Capri Fischer" trafen die Spieler den Publikumsgeschmack mit bissigen Rhythmen, haltlosen Gitarrensoli, deftigem Gesang und mit ein bisschen Schnulze, diesem allgegenwärtigen Attribut der populären Unterhaltungsmusik.

Während die russische Schwermut der Romanze "Schwarze Augen" (diesmal im geraden Takt) eine Besucherin zu spontan-sinnlicher Solotanzeinlage anregte, strotzen texanische und mexikanische Hits von südlichem Temperament und Energie.

Ein Schluck Bier zwischendurch, um die Kehle anzufeuchten, dann die Lautstärke erneut höher aufdrehen – und es ging weiter mit Blues, Bänkellied und Jazzstandards, Polka, Beguine und Rock’n’Roll, mit Chuck Berry und Bill Ramsey. Für zwei starke Typen aus Maisenbach und Höfen gab es keinen Halt für ihre Spielfreude, sie kreisten um den musikalischen Globus jenseits aller Grenzen, erhitzen mächtig die Atmosphäre im "Hirsch" und verwandelten das gemütliche Beisammensein in eine ausgelassene Karneval-Veranstaltung.

Popularität muss verdient werden. "Dos Hurricanos" sind auf dem besten Wege, noch mehr Publikum auf ihre Seite zu ziehen. Denn in der schnörkellosen Musik der Beiden steckt ein authentischer Kern: Auf ihre Weise holen sie den Zeitgeist der Vergangenheit zurück.