Mit Gitarren, gebaut nach spanischem Vorbild, traten Birgit Zacharias und Helmut Rauscher auf. Foto: Frommann Foto: Schwarzwälder-Bote

Birgit Zacharias und Helmut Rauscher treten mit ihren Gitarren auf

Von Renate Frommann

Bad Liebenzell-Unterlengenhardt. Birgit Zacharias und Helmut Rauscher haben mit ihrem Gitarrenkonzert im Blauen Saal des Paracelsus-Krankenhauses in Unterlengenhardt viele Liebhaber gefunden. Darüber freute sich besonders Renate König, die die beiden Gitarrenspieler als "treueste Künstler" des Paracelsus-Krankenhauses den Besuchern vorstellte. Kein Wunder, denn Rauscher wohnt in Monakam, einem Ortsteil von Bad Liebenzell.

Rauscher studierte mit Zacharias an der Staatlichen Hochschule für Musik und Darstellende Kunst in Stuttgart bei Mario Sicca. Dort legten sie ihre Examen als Musiklehrer und ihre künstlerische Reifeprüfung ab. Zacharias wohnt in Stuttgart.

Nach ihrem Studium wurden beide als Dozenten an die Pädagogische Hochschule in Ludwigsburg verpflichtet. Lehraufträge bekamen sie für Kammermusikkurse beim Deutschen Musikrat und beim Landesmusikrat Baden-Württemberg und als Lehrer und Fachbereichsleiter an den Musikschulen Stuttgart und Calw. Gemeinsame Konzertreisen führten sie schon durch ganz Europa.

Instrumente nach spanischem Vorbild

Bei der Vorstellung in Unterlengenhardt spielte Rauscher mit einer amerikanischen Gitarre und Zacharias mit einer französischen. Beide Instrumente wurden nach spanischem Vorbild gebaut.

Das musikalische Programm führte die Konzertbesucher vom 18. Jahrhundert bis in die Gegenwart und von Italien nach Indien, Spanien und Brasilien.

Das Konzert begann mit dem Stück "Introduktion" eines anonymen italienischen Komponisten des 18. Jahrhunderts. Es folgte die "Polonaise Concertata" des damals berühmten Mauro Giuliani (1781-1829). Zwei Werke von Enrique Granados (1867-1916), "Oriental" und "Zarabanda" schlossen sich sanft an.

Rauscher lächelte am Ende eines gespielten Stückes immer seine Partnerin an. Das hieß so viel wie "alles gut". Sie lächelte dann erst ein wenig später zurück. Zacharias meinte: "Der Gitarrist stimmt immer, die Gitarre nie". Diese Aussage stimmte so nicht, denn nach dem häufig nötigen Stimmen der Gitarren stimmten die Töne perfekt. Noch ruhiger ging das Konzert mit einer Komposition des brasilianischen Jazzpianisten Egberto Gismonti (geboren 1947) mit dem Titel "Agua e Vinho" weiter. Der amerikanische Gitarrist Andrew York (geboren 1958) hatte mit "Sanzen-In" eine Sequenz unterschiedlich verwoben und führte die Hörer in einen buddhistischen Tempel zurück.

Der Franzose Jaques Ibert (1890-1962) ließ es mit zwei Sätzen "Paraboles" spanischer werden. Der Deutsch-Ägypter Ahmed EL-Salamouny (geboren 1954) komponierte mit "Noronha" brasilianische Musik.

Von Jochen Jasner (geboren 1961) hörten die Konzertbesucher die flotten Rumba-Flamenco-Stücke "Caramargue" und "Azucar". Die begeisterten Zuhörer forderten eine Zugabe von Patrick Steinbach (geboren 1952). Es handelte sich um das spanische Stück "Cachachilio".