Bürgermeister Dietmar Fischer (im Bagger), Martin Hirschberger (Bauunternehmer), Detlef Krause (Direktor Liebenzeller Mission), Norbert Weiser (Sozialdezernent im Landratsamt Calw), Marcus Witzke (Hoffnungsträger Stiftung), Pfarrer Dieter Lohrmann, Tobias und Sarah Zinser (Projektleiter) sowie Architekt Torsten Blatter (von links) machten den ersten Spatenstich. Foto: Kraushaar Foto: Schwarzwälder-Bote

Spatenstich: In Hindenburgstraße sollen künftig Flüchtlinge sowie Einheimische unter einem Dach leben

Nach dem Spatenstich für den Neubau eines Hochbehälters im Lengenbachtal rückte gestern Morgen in Bad Liebenzell eine weitere Großbaustelle in den Blickpunkt.

Bad Liebenzell. Vertreter der Liebenzeller Mission und der Hoffnungsträger Stiftung machten den ersten Spatenstich für zwei moderne Häuser in der Hindenburgstraße, in denen nach der Fertigstellung rund 50 Menschen Platz finden werden. Die vom Stuttgarter Büro "andOFFICE" in Holzständer-Bauweise geplante Anlage, die rund 2,2 Millionen Euro kostet, umfasst zwei Einheiten auf unterschiedlichen Höhen mit barrierefreiem Zugang, mit 140 und 170 Quadratmetern.

Drei Vollgeschosse mit elf Wohneinheiten

Darin untergebracht sind drei Vollgeschosse mit elf Wohneinheiten, Büro, Küche und Gemeinschaftsraum. Mit der Fertigstellung wird bis Ende des Jahres gerechnet. Darin sollen Studierende der Internationalen Hochschule, Flüchtlinge aus aller Welt und Einheimische eine Unterkunft finden. Bauträger ist die Hoffnungsträger Stiftung, die eine internationale Hausgemeinschaft in einer Atmosphäre des Respekt und der Toleranz nach dem christlichen Menschen- und Gottesbild anstrebt. Als Projektleiter werden Sarah und Tobias Zinser von der Mission in das Gebäude einziehen. "Ihre Aufgabe wird es sein, Menschen, die hier einziehen, zu einer Einheit zu gestalten", sagte Detlef Krause, Direktor der Mission. Den Platz für rund 25 bis 30 Flüchtlinge bezeichnete er als einen Tropfen auf den heißen Stein, aber: "Lieber einen Tropfen als keinen, lieber etwas investieren als nichts getan", so Krause, der das Projekt als eine Investition im Namen Gottes in die Menschen bezeichnete.

In die gleiche Kerbe schlug Marcus Witzke von der Hoffnungsträger Stiftung. "Ziel ist es, mit den neuen Häusern Menschen in unsere Gesellschaft einzuführen", so Witzke. Er bezeichnete es als eine Fügung Gottes, dass es so geworden ist. Norbert Weiser, Sozialdezernent im Calwer Landratsamt, lobte die Zusammenarbeit aller Beteiligten von Stadt, Land bis zu den Banken. "Hier ist eine Situation entstanden, weg von der reinen Unterbringung hin zur Integration wie sie besser nicht sein kann", so Weiser. "Wir sind stolz darauf, dass hier zwei solche Häuser entstehen", sagte Dietmar Fischer.

Bürgermeister sitzt am Steuer des Baggers

Nach Einweisung durch Martin Hirschberger von der für die Erdarbeiten zuständigen Firma aus Monakam durfte der Bürgermeister mit dem Baggerbiss beginnen. Im Anschluss bat Pfarrer Dieter Lohmann in einem gemeinsamen Gebet um den Segen Gottes.