Dicht umlagert waren beim Seniorennachmittag der Stadt und des Seniorenrats im Bad Liebenzeller Kurhaus die Informationsstände mit modernen Hilfsmitteln der Hör- und Sehtechnik. Foto: Eitel Foto: Schwarzwälder-Bote

Seniorennachmittag mit Tipps rund ums Sehen und Hören / Familiäre Stimmung

Von Wolfram Eitel Bad Liebenzell. Die Frage, mit welchen Mitteln sich die im Alter nachlassenden Hör- und Sehfähigkeiten ausgleichen lassen, stand beim Bad Liebenzeller Seniorennachmittag im Mittelpunkt."Da verging ihnen Hören und Sehen", heißt es landläufig bei überraschenden und außergewöhnlichen Ereignissen. Dass die Sinne im Alter nachlassen, ist allerdings ganz natürlich. Entsprechend groß war auch das Interesse der älteren Einwohner an der Veranstaltung des Stadtseniorenrats im wieder gut besuchten Spiegelsaal des Kurhauses.

Als fachkundigen Hauptreferenten hatten Seniorenrat und Stadt den Optometrist und Hörgeräteakustiker Friedrich Wiemann gewinnen können. Sein ortsansässiges Optik Paradies mit Hörakustik- Geschäft war erst vor kurzem vom Brancheninformationsdienst "markt intern" mit dem Prädikat "1 a-Augenoptiker 2012" ausgezeichnet worden.

"Nicht sehen können trennt von den Dingen, nicht hören können von den Menschen", diese weise Aussage des Philosophen Immanuel Kant stellte Wiemann an den Anfang seiner Ausführungen und unterstrich damit auch die viel zu wenig beachteten sozialen Nachteile von hörbehinderten Menschen. Anhand von Dia-bildern erläuterte Wiemann auf verständliche Weise Aufbau und Funktionen des menschlichen Gehörs sowie auch die vielfältigen Ursachen für das Auftreten von Hörschwächen. Je früher man eine mögliche Schädigung der Sinne angeht, desto erfolgreicher kann geholfen werden, warnte Riemann vor einer Vernachlässigung erster Anzeichen. Analog verdeutlichte Ewald Ploner von Koenigsmarck die Zusammenhänge beim Sehen. Dabei ging der Optikermeister vom Forchheimer Traditionsunternehmen Schweizer, dem größten Anbieter einschlägiger optischer Hilfen am europäischen Markt, speziell auf die altersbedingte Degeneration der Netzhaut-Makula ein. Ausgiebig konnten sich die Gäste jedoch in der Pause an zwei Ausstellungsständen davon überzeugen, dass es heute zum Glück vielfältige technische Möglichkeiten gibt, um Seh- und Hörschwächen zu begegnen.

Aufmerksam folgte die Gäste den Ausführungen. Vor allem von der Einladung der Stadt zu Kaffee und Kuchen machten sie tüchtig Gebrauch, und bald breitete sich unter den aus allen Stadtteilen angereisten Senioren eine Stimmung familiärer Gemeinschaft aus. Großen Anteil an der guten Laune hatten die musikalischen Beiträge des Duos Ernst und Bernd. Bernd überraschte mit einer gelungenen Heesters-Imitation, während Tenor Ernst mit einem "Sierra, Sierra Madre del Sur" an Urlaubszeiten in südlichen Gefilden erinnerte.