Die Ideen von Martin Luther veränderten grundlegend die Welt. Foto: dpa/Anspach Foto: Schwarzwälder-Bote

Religion: Ausstellung über Umwälzung vor 500 Jahren

Bad Liebenzell-Unterhaugstett. "Grundlegendes zur Reformation – vom Werden und Wesen der reformatorischen Bewegung", so nennt sich die Ausstellung, die im Foyer der Unterhaugstetter Christuskirche zu sehen ist. Es handelt sich um zehn Roll-Up-Banner, die vom Religionspädagogischen Institut der badischen Landeskirche konzipiert wurde.

Die Ausstellung zeigt die historischen und theologischen Hintergründe, die zur Entstehung der Reformation geführt haben, sowie den Verlauf und die Folgen für die evangelischen Kirchen bis etwa 1530. Ausgangspunkt der Ausstellung bilden das Welt- und Menschenbild des 16. Jahrhunderts. Die technischen Veränderungen und die dadurch gegebene Zugänglichkeit von Informationen für breite Kreise der Bevölkerung stellten eine wichtige Voraussetzung für den Erfolg der Reformation dar.

Suche nach Erlösung

Die Frömmigkeit der Zeit hatte eine hohe Intensität erreicht. Menschen suchten auf unterschiedlichsten Wegen nach Erlösung. Die Kirche hatte Wallfahrten, die Lektüre der Bibel, eine Versenkung in das Leiden Christi und Ablässe im Angebot. Sie bildeten den Resonanzraum, an dem der vielfältige Ruf nach einer erlösenden Frömmigkeit ertönte, der seine Antwort in der Reformation fand. Ebenso war der Ruf nach Veränderung und Erneuerung in politischer und religiöser Hinsicht im Vorfeld der Reformation unüberhörbar. Es gab viele Missstände und wenig Lösungen.

Die Reformation auf Luther zu reduzieren, heißt ihre Vielfalt verkennen. Gleichwohl war Luther mit dem Thesenanschlag von 1517 der Initiator. So wird in der Schau der Thesenanschlag, der wahrscheinlich so nie stattgefunden hat, und die Auseinandersetzung mit dem Papsttum dargestellt.

Die Schnittstelle zwischen katholischer Kirche und der neuen reformatorischen Bewegung bilden wohl die Jahre 1520/21. Die drei großen Schriften Luthers entfalten die reformatorische Theologie. Der Reichstag zu Worms klärt, dass es kein Zurück hinter die theologischen Erkenntnisse gibt, ohne den reformatorischen Weg zu verlassen.

Die Ausstellung ist sonntags im Anschluss an den Gottesdienst jeweils bis 17 Uhr geöffnet. Zu sehen ist auch die Bildschau "50 Jahre Christuskirche", die der Unterhaugstetter Roger Markworth fotografierte und gestaltete.