Interessiert lauschten Schüler und Eltern den Ausführungen eines Mitarbeiters der Daimler AG im Rahmen eines Berufsinformationsabends in der Aula der Reuchlin-Realschule. Foto: Fisel Foto: Schwarzwälder-Bote

Berufsinformationsabend an Reuchlin-Realschule Bad Liebenzell

Von Andrea Fisel

Bad Liebenzell. Gut ausgebildete Fachkräfte sind mittlerweile in vielen Berufsgruppen Mangelware. Diesen Missstand beseitigen zu helfen, hat sich auch die Reuchlin-Realschule Bad Liebenzell auf die Fahne geschrieben.

"Unsere Schüler werden dank Praktika, selbst verfasster Präsentationen sowie umfassender Informationen gut auf ihr späteres Berufsleben vorbereitet", versicherte Schulleiterin Reinhilde Trommer im Rahmen des inzwischen schon traditionellen Berufsinformationsabends. Für die Schüler der neunten Klassen sei die Teilnahme an dieser Veranstaltung Pflicht, die Eltern signalisierten dadurch Interesse und Bereitschaft zur Unterstützung bei der Berufsfindung ihres Kindes, ließ Ingrid Eitel-Greenwood, für die Organisation verantwortliche Fachlehrerin, wissen.

"Diese Freiheit, die ihr heute bei der Wahl eures Berufes habt, hatten die Generationen vor euch nicht", führte Roland Rothfuß, Berufsberater bei der Agentur für Arbeit Nagold-Pforzheim, vor Augen. Die ehrliche Beantwortung der Fragen: "Was will ich? Was kann ich? Was ist möglich?" habe in diesem Zusammenhang Priorität. Aber auch die Faktoren Arbeits- und Ausbildungsmarkt, Bedarf der Wirtschaft, Einstellungsnormen oder Einflüsse durch Familie, Clique oder Gesellschaft spielten zuweilen bei der Entscheidung der Jugendlichen eine Rolle.

Zuerst sollte jeder für sich persönlich klären, welchen Weg er nach seiner Mittleren Reife einschlagen wolle, ob den einer dualen Ausbildung oder eines höheren Schulabschlusses, gab Schulleiter Michael Niedoba von der Johann-Georg-Dörtenbach-Schule Calw zu bedenken. Sein Rat lautete: "Den Besuch eines Berufskollegs oder eines beruflichen Gymnasiums empfehle ich nur, wenn wirklich ein Studium angestrebt wird. Zur Entscheidungsfindung ist ein FSJ, FÖJ oder BFD besser geeignet als eine schulische Warteschleife. Eine Ausbildung ist die beste Entscheidungsgrundlage für den weiteren Lebensweg."

Im Anschluss an die allgemeinen Empfehlungen stellten sich sechs potenzielle Arbeitgeber im Besonderen vor: Daimler AG, Landratsamt Calw, Berlins Hotel KroneLamm, Klinikum Nordschwarzwald, Seuffer GmbH & Co. KG sowie Sparkasse Pforzheim Calw. Erfahrene Mitarbeiter oder Ausbildungsleiter informierten über Unternehmen oder Verwaltung, Ausbildungsmöglichkeiten und Aufstiegschancen sowie die geforderten Eignungen und Aufnahmebedingungen. So mancher Auszubildende ermutigte seine jungen Zuhörer, vielleicht auch einmal etwas gänzlich Neues oder Anderes zu wagen: "Wer wirklich etwas erreichen will, der schafft das auch!"