Nach den Bereinigungsarbeiten eröffnen sich auch im Winter reizvolle Ausblicke über Bad Liebenzell. Foto: Eitel Foto: Schwarzwälder-Bote

Gemeinderäte verabschieden Forstbetriebsplan für 2013 / Vollsperrung im Sommer nochmals ausführlich erläutert

Von Wolfram Eitel

Bad Liebenzell. Einstimmig verabschiedete der Bad Liebenzeller Gemeinderat den vom Kreisforstamt Calw für den Stadtwald vorgelegten Betriebsplanentwurf für das Jahr 2013.

Forstbetriebsleiter Christof Grüntjens nahm auch gleich die Gelegenheit wahr, über die vorläufigen Ergebnisse sowie die Ereignisse des zu Ende gehenden Jahres zu berichten. Bei Kosten von rund 145 000 Euro und Erlösen von 220 000 Euro fließen geschätzte 75 000 Euro in die Stadtkasse. Wichtigster Grund für diesen warmen Geldregen aus dem Wald war der weit überplanmäßige Einschlag infolge des Straßenhiebes an den Straßen L 343 und K 4311 zwischen Kernstadt und Unterhaugstett/Monakam während der letzten Sommerferien. Anstatt der ursprünglich vorgesehenen 2100 konnten damit 2856 Festmeter geschlagen werden. Und diese fanden darüber hinaus am Markt auch noch zu überdurchschnittlichen Preisen Abnehmer. Auf der Kostenseite schlugen neben den entsprechend erhöhten Ernteaktivitäten vor allem die gegen Jahresende durchgeführten Bodenschutzkalkungen zu Buche. Im kommenden Jahr dürften sich die Ergebnisse wieder auf das normale Maß reduzieren. Bei einem Einschlag von 1700 Festmetern wird mit Kosten von 71 000 Euro und Erlösen von 103 700 Euro gerechnet. Damit kann der Stadtkämmerer im Haushalt 2013 mit einem Zugang von knapp 33 000 Euro hoffen.

Es war gut, dass Grüntjens abschließend noch einmal ausführlich auf die dreiwöchige totale Straßensperrung im vergangenen Sommer einging. Sie hatte bei Bewohnern der östlichen Teilorte für Unruhe gesorgt, zumal sie für viele überraschend kam. Es wurde allgemein bedauert, dass es dabei im Umgang mit den verantwortlichen Forstleuten zu rüden Missklängen kam.

Dass die Vollsperrung insbesondere auch wegen der Hanglage der nach 15-jähriger Erntepause zu bereinigenden Gebiete zwingend erforderlich war, konnte der Forstbetriebsleiter anhand einer eindrucksvollen Fotoreihe dokumentieren. Obwohl man ihnen von außen nichts ansah, waren zahlreiche Bäume außerdem von Holzkrankheiten befallen, die wohl auf Steinschlag oder auf Folgen des Sturms "Lothar" zurückgehen.

Mittlerweile werden die durch Rodungen entstandenen herrlichen Aussichten auf die Stadt sowohl von Einheimischen als auch von Touristen gelobt. Aber im Herbst 2014 wird man um eine weitere Straßensperrung nicht herumkommen, kündigte Grüntjens in der jüngsten Gemeinderatssitzung an. Dann ist ein Abschnitt der Bundesstraße zwischen Kleinwildbad und Ernstmühl an der Reihe.