Mike Waterstrat, Vorsitzender des Schwarzwaldvereins Bad Liebenzell, Bürgermeister Dietmar Fischer sowie Susanne Khelifi (vorne von links) enthüllten den Gedenkstein für Anneliese Gallinat. Foto: Kraushaar Foto: Schwarzwälder-Bote

Schwarzwaldverein weiht einen Hochwaldbrunnen ein / Stein zum Andenken an Anneliese Gallinat

Von Albert M. Kraushaar

Bad Liebenzell. Kein Platz mit besonderen Merkmalen, sondern vielmehr zum Verweilen und Ruhe finden. Mit dem Hochwaldbrunnen und einer Sitzbank hat der Schwarzwaldverein Bad Liebenzell seinem langjährigen treuen Mitglied Anneliese Gallinat ein kleines Denkmal in Form eines Gedenksteins gesetzt.

Die gebürtige Berlinerin (Jahrgang 1914) ist fast 100 Jahre alt geworden und mit großem Engagement immer für den Schwarzwaldverein da gewesen. "Eine Dame durch und durch", so Susanne Khelifi in ihrer Laudatio, in das sie einige bemerkenswerte Geschichten einfließen ließ.

"Die Idee zu diesem Brunnen stammt von unserem Mitglied Lothar Schmidt, der hier wohnt und sich erinnert hatte, dass vor gut 35 Jahren hier ein Holzbrunnen gestanden hatte", erklärte Mike Waterstrat, Vorsitzender des Schwarzwaldvereins Bad Liebenzell. Der Verein habe sie aufgegriffen und nach einem passenden Brunnenstein gesucht. Per Zufall und im Internet sei man im Bauhof der Gemeinde Alpirsbach fündig geworden. Zusammen mit Burgbergexperte Heiko Killinger habe er den Brunnenstein dort abgeholt, so Waterstrat. Bis der Stein jedoch an seinem Bestimmungsort ankam, mussten einige Hindernisse überwunden werden. "Dahinter stecken ein paar tolle Geschichten", so Waterstrat. Unter anderem die, dass sich das Transportgerät im Wald völlig festgefahren hatte, mit dem positiven Nebeneffekt, dass der Weg hinterher etwas breiter war und gleich mit gerichtet wurde.

"›Hochwaldbrunnen im Tiefwald‹, da musste ich auch zuerst nachschauen", sagte Dietmar Fischer zu dem neuen Verweilpunkt unweit der 90-Grad-Kurve in der Hölderlinstraße. Der Bürgermeister bezeichnete den frisch geschaffenen Platz als ein gelungenes Werk und will sich dafür einsetzen, dass der bis jetzt abrupt endende Weg vielleicht über eine Treppe oder ähnliche Lösung weitergeführt werden kann. Parallel mit der Einweihung des Hochwaldbrunnens erfolgte die Enthüllung des angegliederten Gedenksteines für Anneliese Gallinat, dem viele Mitglieder des Schwarzwaldvereins beiwohnten.

Die Besucher hatten anschließend Gelegenheit, auf Einladung des Schwarzwaldvereins bei einem extra in der Hölderlinstraße eingerichteten Treffpunkt gemütlich zusammenzusitzen und die eine oder andere Geschichte über den Brunnen und Anneliese Gallinat auszutauschen. So wusste einer schon genau, warum der Weg im Laufe der Jahre so zugewachsen sei: "Weil heute die jungen Leute zum poussieren nicht mehr in den Wald müssten."