Der Kurpark Bad Liebenzell war das Ziel der Tiefenbronn Classic. Foto: Steffi Stocker

Tiefenbronn Classic: Ford Modell T von 1913 ältestes Fahrzeug. Rallye führt über 160 Kilometer.

Bad Liebenzell - Nicht Blumen, sondern Oldtimer säumten den Rand des Rasens im Kurpark von Bad Liebenzell. Er war das Ziel der fünften Tiefenbronn Classic, die sich erneut als großer Zuschauermagnet erwies.

Rund 190 Fahrzeuge, Autos wie Motorräder unterschiedlicher Klassen boten dem Publikum einen nostalgischen Schaulauf der Extraklasse. Schon die Parade entlang der Allee im Kurpark versetzte Beobachter in die Vergangenheit, wurde zuweilen durch die passende Kleidung der Fahrer und Beifahrer verstärkt. Aus Blumberg kam beispielsweise das älteste teilnehmende Fahrzeug, ein Ford, Modell T von 1913.

"Bei unserer Rallye geht es nicht in erster Linie um Schnelligkeit und Geschicklichkeit. Vielmehr sollen die wunderschönen historischen Fahrzeuge einem möglichst breiten Publikum näher gebracht werden", unterstrich Ronald Reh, Vorsitzender des austragenden Vereins Oldtimer-Freunde Tiefenbronn, der gleichzeitig sein zehnjähriges Bestehen feierte.

Fans geraten in Verzückung

Im Sonnenschein des frühen Sonntagabends blitzten die Oldtimer um die Wette und versetzten ihren Fans für einige Stunden in Verzückung. Nicht wenige Gleichgesinnte waren deshalb mit dem eigenen historischen Fahrzeug in die Kurstadt gekommen und erlebten unter anderem ein Borgward-Revival.

Indes hatten die Teilnehmer der Tiefenbronn Classic bereits eine 160 Kilometer lange Strecke durch den Nordschwarzwald zurückgelegt. An unterschiedlichen Haltepunkten galt es dabei, spannende Aufgaben zu erfüllen. Zeitgefühl, Bremsentest oder Geschicklichkeit waren im Rahmen der Wertungsprüfungen gefordert. So mussten die Fahrer in Ostelsheim beispielsweise festlegen, wann sie, bei gleichbleibend 30 Kilometern pro Stunde, 70 Meter zurückgelegt hatten. Einschätzung der eigenen Fahrzeughöhe auf 20 Meter Entfernung und anschließende Durchfahrt des so begrenzten Portals forderte das Augenmaß der Fahrer heraus.

Für die Kaffeepause in Calw musste ein Zeitfenster von 25 Minuten genau eingehalten werden, um keine Strafpunkte zu erhalten. Mit insgesamt sechs solcher Wertungsprüfungen bereicherte der Gastgeber die Tiefenbronn Classic charmant, während aller Orten die Faszination Oldtimer durch den Zuspruch von Zuschauern deutlich vernehmbar war.