"Piraten schippern mit ihrem Schiff über das Meer". Das stellten die Jugendlichen beim Theaterworkshop im Bürgerhaus Bad Liebenzell fantasievoll dar. Foto: Fisel Foto: Schwarzwälder-Bote

Theaterworkshop des Jugendgemeinderats kommt gut an / Körpersprache und Gestik sind sehr wichtig

Von Andrea Fisel

Bad Liebenzell. Einmal so richtig ungeniert Fratzen schneiden zu dürfen, das sollte einem angehenden Schauspieler auf jeden Fall erlaubt sein. "Macht eine perfekte Grimasse, unabhängig, wie gestört das aussieht", lautete daher die Aufgabe.

Wenn Barbara Schmidtke beim Theaterworkshop im Bürgerhaus Bad Liebenzell zum Grimassenschneiden aufforderte, dann sicherlich nicht, weil demnächst Halloween vor der Tür steht. Vielmehr deshalb, weil die erfahrene Schauspielerin und Regisseurin weiß, welche Eigenschaften ein Schauspieler unbedingt braucht, um auch ein guter Mime zu sein: Unerschrockenheit, Selbstvertrauen, Authentizität, Fantasie, Kreativität; all dies und noch viel mehr bedarf es, um in eine Rolle zu schlüpfen und diese glaubwürdig vor anderen zu spielen.

Der zweitägige Theaterworkshop entstand auf Initiative des Jugendgemeinderats Bad Liebenzell in Kooperation mit Stadtjugendreferentin Anne-Kathrin Schmid. "Schulungskurs und Verpflegung sind für alle Teilnehmer kostenlos, da dieses Projekt von der Sparkasse Pforzheim Calw finanziell gefördert wird", erklärten die Jugendgemeinderäte Fabio Hubert und Alex Jimenez Rieß, die für die Organisation dieses Wochenendes zuständig waren und ihre Truppe soeben in der Pizzeria angemeldet hatten.

Ihre Kollegen vom Jugendgemeinderat Saskia Mohr, Alika Novikova, Kim Jimenez Rieß und Robin Killinger hingegen übten derweil zusammen mit anderen Jugendlichen Begrüßungsszenen auf der Bühne: mal freundlich oder überschwänglich, mal niedergeschlagen oder ängstlich, mal lustlos oder angespannt.

"Allein mit eurer Mimik könnt ihr Gefühle wunderbar zum Ausdruck bringen", legte Schmidtke den Jugendlichen nahe.

Aber auch Gestik und Körpersprache insgesamt kämen bei der Schauspielerei eine enorm wichtige Bedeutung zu. Müde werden, einschlafen, langsam wieder aufwachen und sich dabei wohlig rekeln, sollte daraufhin ohne einen einzigen Laut, allein durch Bewegung, Mimik und Gestik dargestellt werden.

Doch auch richtiges Sprechen und stimmliche Ausdrucksmittel standen auf dem Programm. Dabei erfuhren die Jungen und Mädchen nicht nur, was ein Schauspieler können oder wozu er in der Lage sein sollte, vielmehr lernten sie auch für ihren Alltag in Schule oder Beruf. Allein die Übung "Wie atme ich richtig?" erleichtere das freie Sprechen vor der Klasse, beispielsweise bei einem Referat, oder fördere ein selbstbewussteres Auftreten, wusste Schmidtke aus Erfahrung.