Vom Schwanenplatz aus verfolgen die Gäste die Richtfestrede von Zimmerermeister Gerhard Weber. Foto: Eitel Foto: Schwarzwälder-Bote

Ortsmitte: Bauherr Bernd Toll feiert Richtfest / Dach innerhalb der Rekordzeit von vier Wochen aufgebaut

Nach mehr als einem Jahr Bauzeit wurde bei der Sanierung des Unterhaugstetter Schwanen Richtfest gefeiert.

Bad Liebenzell-Unterhaugstett. Ausgenommen die drei Wintermonate war Bauherr Bernd Toll so ziemlich jeden Tag auf der Baustelle. "Ich habe mir strikt vorgenommen, bei jedem Arbeitsschritt dabei zu sein", erinnert er sich.

Der gelernte Industriekaufmann und Immobilienspezialist wollte ausschließlich herkömmliche und natürliche Baumaterialien verwenden. Fast täglich legte er auch selbst mit Hand an. Geholfen haben ihm die Familie, sein Bruder, sein Sohn sowie seine Tochter. "Mein eigentliches Geschäft ist dabei ziemlich ins Hintertreffen geraten", gesteht er.

Schon vor Beginn der Arbeiten musste erst einmal viel Bürokratisches auf den Weg gebracht werden. "Aber es war mir eine Herzensangelegenheit", blickt Toll nicht ohne eine gute Portion Stolz auf die arbeitsreiche Zeit zurück.

Viele Vorschriften

"Als ich vor vier Jahren nach Bad Liebenzell kam, war der Schwanen noch eine Ruine", erinnerte sich Bürgermeister Dietmar Fischer bei seiner Laudatio. Zwischenzeitlich habe er viele Geschichten über den "Schwanen" gehört. Ein solches Projekt sei vor allem wegen der vielen baurechtlichen Vorschriften nicht einfach zu bewältigen gewesen. Aber Toll ließ sich nicht beirren. In der Tat war das Gebäude mit dem früher weithin bekannten Traditionsgasthaus so heruntergekommen, dass man schon von Abbruch sprach. Aber die Bürger hatten sich anlässlich einer vom Ortschaftrat einberufenen Bürgerversammlung für den Erhalt des Altbaus ausgesprochen. Zumindest aber sollte eine dem vorhandenen Dorfbild angepasste neue attraktive Ortsmitte entstehen mit Treffpunkt (Biergarten) im Grünen neben dem alten Brunnen unter der altehrwürdigen Kastanie.

Genau in diesem Sinne will Bernd Toll seine Investition in die alte Baumasse auch verstanden wissen. Ganz deutlich sieht man dies am völlig neuen Dachaufbau. Im Obergeschoss wurden etwa 500 Kubikmeter Holz in Form von Pfosten, Streben, Balken und Sparren verbaut, erläutert Zimmerermeister Gerhard Weber die sichtbar gediegene Zimmermannskunst. Er und seine Mannen haben das neue Dach in Rekordzeit von vier Wochen aufgebaut. Auf einer Fläche von 220 Quadratmeter hoch über den Dächern von Unterhaugstett entstehen hier vier wunderschöne Penthousewohnungen mit großzügigen Fensterfronten.

Nunmehr wird mit den aufwendigen Innenausbauarbeiten begonnen. Nach Einschätzung Tolls sollen sie 2019 beendet sein. Die Unterhaugstetter freuen sich schon jetzt über das Schmuckstück. Das brachten sie nicht zuletzt auch mit ihrer regen Teilnahme am Richtfest zum Ausdruck.

Im Obergeschoss des Schwanen wurden mehr als

500 Kubikmeter Holz in Form von Pfosten, Streben, Balken und Sparren verbaut.

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