Der Unterhaugstetter "Schwanen" soll im nächsten Jahr abgerissen werden. Foto: Eitel

Arbeitsgruppe zur Stadtentwicklung eingesetzt. Spielraum durch Grundstücksverkäufe.

Bad Liebenzell - Eine einzige Bauangelegenheit stand auf der Tagesordnung der jüngsten Gemeinderatssitzung. Dabei hätte man sich auf der Agenda eine ganze Reihe weiterer wichtiger Themen vorstellen können.

Immer wieder wird gefragt, wie es um die noch unter der Ägide des alten Gemeinderats in Auftrag gegebene Organisationsuntersuchung steht. Streng geheim befindet sie sich bald ein halbes Jahr in den Schubläden der Räte. Jetzt brodelt die Gerüchteküche: Steht es so schlecht um die Stadt? Gibt es einen Urknall? Bringt das Gutachten über die bereits seit einigen Jahren bekannten Sparzwänge hinaus überhaupt nichts? Solche Fragen stellen sich die Leute.

Auch bei den abgeschlossenen Haushaltsdebatten ließen sich keine schlüssigen Antworten erkennen, wohin der Zug fahren soll. Nur Volker Kliewer und seine Mannen von der "Offenen Liste" hatten deutliche Einsparungen beantragt, wurden jedoch mehrheitlich abgeblockt. Dabei ging es vor allem um die Höhe der Zuschüsse zur Erhöhung des Eigenkapitals (1,5 Millionen Euro) an die Kurverwaltung (Sanierung der Therme). Sie belasten zusammen mit den Investitionszuschüssen für die Therme den Vermögenshaushalt der Stadt mit 2,1 Millionen Euro. Die Verwaltung hatte jedoch strikt an ihrem Konzept festgehalten, den Haushalt erst einmal unabhängig von gutachterlichen Vorschlägen auf der "Status quo"-Basis zu fixieren.

Es wurde eine Arbeitsgruppe zur Stadtentwicklung eingesetzt, die sich jedoch einer unverbürgten Nachricht zufolge mit Fragen der Stadtverschönerung befassen soll. Immerhin konnte der verlustträchtige Mineralbrunnen in wettbewerbserfahrene Hände gegeben werden. Darüber hinaus deuten steigende Gästezahlen bei Therme, Übernachtungen und ganz besonders eine sichtbar belebte Kurhausgastronomie auf einen Aufschwung hin.

Auch auf Maßnahmen zur Stadtsanierung will man offenbar nicht verzichten. Mit dem für 2016 vorgesehenen Abbruch des verkommenen Gasthofs Schwanen im Stadtteil Unterhaugstett setzt man auf eine Neugestaltung der Dorfmitte.

Nicht zuletzt verheißen Berichte über positive Entwicklungen bei den Grundstücksverkäufen und die Ankündigung des Bürgermeisters, dass bis Jahresende wohl mit einem Verkauf von bis zu 80 Prozent der Grundstücke im Gewerbegebiet Egarten gerechnet werden kann, neue Spielräume.