Es darf gelacht werden: Sägebock als Motorradsitzbank. Foto: Kraushaar Foto: Schwarzwälder-Bote

Veigelesbühne: "Schwarz brennd on weiß gflaggd" wird in Möttlinger Halle aufgeführt / Aufwendig gestaltete Kulisse

Drei Aufführungen an zwei Tagen – die Laiendarsteller der Veigelesbühne Möttlingen vollbrachten zum Auftakt der Spielsaison 2017, die insgesamt neun Auftritte umfasst, einen Kraftakt.

Bad Liebenzell-Möttlingen. Der gelungenen Premiere am Donnerstagabend folgten an Dreikönig zwei Auftritte. Einmal am Nachmittag für die Möttlinger Senioren und Großeltern mit Enkeln sowie am Abend vor erneut voller Halle.

Ins "Kirchgässle" transportiert

Der Dreiakter "Schwarz brennd on weiß gflaggd" von Regina Rösch wurde von der Veigelesbühne bearbeitet und auf der Bühne direkt in das "Kirchgässle" mitten in den Ortskern transportiert.

Die sehr aufwendig gestaltete Kulisse einschließlich der "Anreicherung" mit den Namen zahlreicher Möttlinger Bürger ergab ein sehenswertes Gesamtpaket, wobei die Laiendarsteller mit einer schauspielerischen Glanzleistung herausragen.

Allen voran Uwe Rentschler, Marco und Mario Gäckle sowie Heike Vorgrümler, die in der Haut von "Rosmarie Aumüller" zusammen mit deren Freundin "Irmtraude Dürr" (gespielt von Anke Gruber) in toller Manier den Rollen von zwei altbackenen braven Hausfrauen Leben einhauchten.

Den Kontrast dazu spielten Katja Gerds und Sonja Gellert (sie gab dieses Jahr ihr Bühnendebüt) als zwei albernde, kichernde Zicken, die als Schwestern mit ihrem Tratsch für Leben im Ort sorgen. Natürlich geht es ihnen dabei auch um Männer. Nur, dass sich der "erwartete Bischof" und sein Begleiter lange Zeit als zwei derbe – aber für die gesamte Frauenwelt hoch interessante Rocker (gespielt von Mario Gäckle und Kevin Bohnenberger) herausstellen. Das ist fast zuviel für die beiden bescheidenen Beamtenseelen Hans-Peter (Marco Gäckle) und Ernst- Wolfgang (Uwe Renschler), die ihre braven Ehefrauen in einer fast mittelalterlich anmutenden Art von "Sklavenhaltung" zum täglichen Eheglück zwingen.

Unterhosen auf dem Maibaum

In deren tristes Dasein bringt die Aussicht auf eine Motorradtour mit den beiden Rockern Leben. "Wie hoch ist so eine Motorradsitzbank und wie komme ich da rauf" – diese Frage wird kurzerhand auf einem Sägebock "trainiert". Garniert mit "Atemlos" und "Es klappert die Mühle" im lautstarken Wettstreit gegen ACDC bekommt das Stück Schwung.

Unterhosen auf dem Maibaum und die Frage, wie viele von den "Ungetümen" die Frauen eigentlich besitzen, bis hin zur Suche, bei wem die Unterhosen auf dem Maibaum letztendlich fehlen, gibt dem Stück zusätzlich Pfeffer.

Dass die Lösung eine interessante Pointe beinhaltet, liegt in der Natur der Sache. Zu sehen und zu erleben ist das Stück noch am 13., 14., 15 sowie am 20. und 21. Januar in der Möttlinger Turn- und Festhalle.