Walter Schmied, Walter Bopp und Frank Lindenberger (von links) sehen in der modernen Sechs-Rad-Fahrzeug große Vorteile bezüglich des verringerten Bodendrucks und der besseren Arbeitsqualität gegenüber herkömmlichen Holzrückeschleppern. Foto: Fisel Foto: Schwarzwälder-Bote

Forst-Spezialschlepper für nasse Standorte / Geringer Bodendruck oberstes Gebot / Hohe Reichweite des Krans

Von Andrea Fisel

Bad Liebenzell-Maisenbach-Zainen. Je größer die Maschine, desto roher die Kräfte? Weit gefehlt! Seit etwa eineinhalb Jahren beweist im Forstbezirk Calw ein Sechs-Rad-Forst-Spezialschlepper bei der Holzbringung auf nassen oder wechselfeuchten Standorten das Gegenteil.

Mittlerweile ist das Thema Verringerung des Bodendrucks bei der Holzaufbereitung in aller Munde. Sowohl Mitarbeiter der Forstverwaltung als auch forstliche Unternehmer versuchen, Maschinen zum Einsatz zu bringen, die Gewicht von Fahrzeug und Last auf eine größere Auflagefläche verteilen und so die Schäden auf dem befahrenen Boden minimieren.

Walter Bopp, Leiter des Forstlichen Hauptstützpunktes Calmbach, hatte in der Vergangenheit immer wieder beobachtet, dass das Problem der Bodenverdichtung bei häufig befahrenen Rückegassen mit herkömmlichen Maschinen nicht zufriedenstellend bewältigt werden konnte. "Ziel der Forstverwaltung ist es, in nassen oder wechselfeuchten Standorten ausschließlich mit Mehrradmaschinen zu arbeiten", beteuerte Bopp. Aus diesem Grund entschied sich die Forstverwaltung Baden-Württemberg für den Kauf eines Spezialschleppers. Ausgestattet ist die Maschine mit variablem Rungenkorb, zehn Meter langem Kran samt Zange, Doppelwinde und Knickrahmenlenkung. Sie leistet 238 PS. "Sie kommt im gesamten Forstbezirk dort zum Einsatz, wo wir bisher riesige Probleme hatten", machte Maschineneinsatzleiter Bopp deutlich. Je nach Wetter und Standort werden noch über eine Bogieachse spezielle Moorbänder aufgezogen.

"Für den Betrieb bedeutet dies eine noch größere Flexibilität", hob Bopp hervor. Für die Holzerntearbeiten im Distrikt Lützenhardt erschien Frank Lindenberger, Leiter des Forstreviers Kaffeehof, dieses Sechs-Rad-Fahrzeug als überaus geeignet: "Bedingt durch die enorme Reichweite des Krans kann zur zusätzlichen Schonung des Bodens noch Reisig auf die Rückegasse gezogen werden."

Als langjähriger Maschinenführer schätzt Walter Schmied zudem die Sicherheit: "Sämtliche Funktionen wie Bedienung der Seilwinde sowie des Krans bis hin zur Fahrzeugsteuerung sind auch über Funk möglich."