Marie Louise mit Handverletzung und Band. Foto: Kraushaar Foto: Schwarzwälder-Bote

Künstlerin präsentiert mitunter schwere Lieder in deutscher sowie englischer Sprache / Improvisation notwendig

Von Albert M. Kraushaar

Bad Liebenzell-Maisenbach-Zainen. Erich Grießhaber vom Verein "Lernen Fördern Bad Liebenzell e.V." und Fritz "Fred" Brand, Betreiber des Gasthauses "Hirsch" in Maisenbach-Zainen, zwei alte Haudegen in Sachen Musik, präsentierten mit Marie Louise eine besondere Musikrichtung. "Als ich sie zum ersten Male gehört habe, hat sie mir und meiner Frau auf Anhieb gut gefallen", so Grießhaber über die Songwriterin aus Stuttgart. Die Verbindung kam darüber über Kasia Kadlubowska zustande, die in der vierköpfigen Band an den Percussion mitspielt und an der Bad Liebenzeller Reuchlinschule unterrichtet.

"Heute ist der Abend der Improvisation", endschuldigte sich Marie Louise gleich zu Konzertbeginn bei den zahlreichen Besuchern. Nach einer tiefen Schnittwunde musste die Sängerin an der Hand genäht werden und konnte aus diesem Grund nur bedingt ihre Ukulele – ein gitarrenähnliches Zupfinstrument – bedienen. Dennoch wollte sie den Konzerttermin unbedingt einhalten und trat zusammen mit Kasia Kadlubowska, Fabian Wendt (Bass) und Zura Dzagnidze (Akkustickgitarre) im Hirsch auf.

Als musikalischen Schwerpunkt hatte sie unter anderem Stücke aus ihrem zweiten Album "My Name" mitgebracht. Songs in deutscher und englischer Sprache, keine leichte Massenware, sondern durchweg ansprechend, sicherlich in der einen oder anderen Version bis hin zur Ballade, hin und wieder auch mal schwer.

Neben dem exzellenten Gitarrenspiel von Zura Dzagnidze war es vor allem die Stimme von Marie Louise, die den Abend im Hirsch prägte. Sie klang klar und kräftig. Man braucht nicht viel Fantasie, um sich die Stuttgarterin auch als Blues- oder Country-Sängerin vorstellen zu können. Ihre Arrangements passen vor allem in Musik- und Szenenkneipen. Dort weiß man den engen Kontakt zur Band noch zu schätzen. Außerdem werden die Musiker nach ihrer "Live Leistung" weit weg vom Mischpult beurteilt.

Fritz "Fred" Brand ist mit seinen Räumlichkeiten wieder für die Szene in der Region da. Er bietet eine beliebte Plattform, in der Musiker und Zuhörer aus den unterschiedlichsten Stilrichtungen zusammenfinden können. Diejenigen, die am Freitag kamen, waren am späten Abend auf jeden Fall um ein musikalisches Erlebnis reicher.