Helmut Schiek, Dietmar Fischer, Friedrich und Gerhard Walz bei der Übergabe des Geschenks. Foto: Kraushaar Foto: Schwarzwälder-Bote

Dokumentation: Blumhardt-Gesellschaft sowie Heimat und Geschichtsverein überreichen Geschenk an Stadt

Bad-Liebenzell. Bei der Hauptversammlung der Möttlinger Blumhardt-Gesellschaft hatte der Vorsitzende Friedrich Walz, zusammen mit dem Vorsitzenden des Heimat- und Geschichtsverein, Helmut Schiek, ausführlich die Restaurierung des Fleckenbuches von Bad Liebenzeller Ortsteil Möttlingen aus dem Zeitraum von 1712 bis 1822 vorgestellt. "Wir sind davon überzeugt, dass dieses Geld im Sinne der Heimatpflege gut angelegt ist", hatte Friedrich Walz damals bilanziert. Inzwischen wurde das Buch abfotografiert und Nachdrucke angefertigt.

"Das Original geht heute als Geschenk an die Stadt Bad Liebenzell", stellten die beiden Vereinsvorsitzenden übereinstimmend bei der Übergabe an Bürgermeister Dietmar Fischer fest. Eines verbleibt beim Heimat- und Geschichtsverein, ein weiteres geht an die Blumhardt-Gesellschaft Möttlingen. Hier wird das Fleckenbuch ausgestellt und steht zum Nachschlagen bereit. Ohne Zweifel eine wertvolle Ergänzung im Gottliebin-Dittus-Haus.

In dem Fleckenbuch sind Daten und Schriftverkehre zu Gemeindebesitz, Feudalrechte, der Sold von Pfarrer, Lehrer und Flurschütz, Jagd-, Wege- und Brückenrecht, Frondienste und zahlreiche Namen von den ehemaligen Protagonisten festgehalten.

Übersetzung aus dem "Alt-Deutschen" nötig

Darüber hinaus wurde das Fleckenbuch auch in digitalisierter Fassung festgehalten und in Form einer CD dem Stadtarchiv überstellt.

Damit ist die Arbeit allerdings noch nicht abgeschlossen. Denn in naher Zukunft dürfte es nur noch einen kleinen Kreis von Menschen geben, die die damalige Schrift lesen können. "Das wird noch eine Herkulesaufgabe, das Fleckenbuch Seite für Seite vom ›Alt-Deutsch‹ ins ›Normal-Deutsch‹ zu übersetzen", stellte Helmut Schiek fest.

Der Altbürgermeister hatte die Schrift noch gelernt. "Damals um die Eintragungen in die Grundbücher lesen zu können", blickte Schiek zurück. Ohne Übersetzung kann dieser Wissensspeicher jedoch nicht die gewünschte Wirkung erzielen. Aus diesem Grund werden die beiden Vereine wohl nochmals Geld in die Hand nehmen müssen, um eine für Jedermann lesbaren Nachdruck aufzulegen.