Viel Fantasie und Kreativität waren nötig, um die neuen Brillendesigns zu entwerfen. Foto: Stocker Foto: Schwarzwälder-Bote

Projekt: Realschüler verpassen Brillen ungewöhnliches Design

Bad Liebenzell. Eine Krone, Technikbauteile oder Nudeln – Dinge, die man normalerweise nicht mit einer Brillenausstellung in Verbindung bringen würde, sind bei genau so einer derzeit zu entdecken. Und zwar im Schaufenster der Brillenmeisterei Frohnauer in Bad Liebenzell.

Gläser werden zu Ziffernblatt oder Kompass

Hintergrund des ganzen ist ein Projekt, das eifrig von Schüler der Klasse 8b der Reuchlin Realschule erläutert wurde – und bei dem es darum ging, Brillen zu gestalten. Die meisten beschränkten sich dabei auf die Gestelle der Sehhilfen, manche nutzen aber auch die Gläser für ihr Design und machten diese zu Ziffernblatt oder Kompass.

Zur Ausstellungseröffnung machten vor allem die Ergebnisse der individuellen Gestaltung neugierig. Doch hinter den zum Teil kurios verzierten Brillen steckt nicht nur viel Kreativität sondern zudem ein komplexer Aspekt des Bildungsplans.

"Die Schüler sollen ein Projekt möglichst eigenverantwortlich planen und durchführen", fasste Klassenlehrerin Elke Schützenberger zum Thema WVR (Wirtschaft, Verwalten, Recht) zusammen. Von der Ideenfindung über die einzelnen Schritte der Umsetzung, Materialbeschaffung, Dokumentation der Entwicklung bis hin zur Präsentation und der Möglichkeit, Erlöse zu erzielen, diene das Projekt der praktischen Erfahrung aus dem Bereich der Arbeitswelt. "Die Schüler dieser Klasse arbeiten gerne künstlerisch", erklärte Schützenberger die Themenwahl.

Papier, Wolle, Watte, Stoff oder Farbe verwendet

Augenoptikermeister Manuel Frohnauer hatte den Jugendlichen für das Projekt etliche Modelle zur Verfügung stellte. "Sie sind aus den zurückliegenden 70 Jahren und ich bin überrascht, was die Schüler aus den Brillen gemacht haben", sprach er den jungen Nachwuchsdesignern seine Anerkennung aus. Papier, Wolle, Watte, Stoff oder auch Farbe verwendeten sie dafür. Die Materialien konnten frei gewählt werden.

Und da es sich bei dem WVR-Projekt um Kunst handelt, organisierte die Klasse eine Tombola und Kuchenverkauf, um auch dem Aspekt "Erwirtschaften" Rechnung zu tragen. Die Ausstellung ist bis zu den Sommerferien in den Fenstern der Brillenmeisterei zu sehen.