Mit Worten und Musik heißen Bürgermeister Dietmar Fischer (rechts) und der zwölfjährige Musiker Gregor Dittrich (Mitte) die Künstler aus Oberreichenbach bei der Vernissage willkommen (von links): Edith Hoffmann, Eva Steiner, Marietta Ratajczak, Adelheid Horn, Hans Hummel, Xavier Jaeger, Reinhold Bertsch und Reinhard Scheibner. Foto: Fisel Foto: Schwarzwälder-Bote

Vernissage im Bürgerzentrum / Kunst- und Kulturkreis Oberreichenbach stellt vier Wochen lang aus

Von Andrea Fisel

Bad Liebenzell. Kunst hat viele Facetten. Sie kommt anhand unterschiedlicher Materialien zum Ausdruck, sie findet sich in verschiedenen Ausdrucksformen wieder, und sie nimmt ungleich viel Zeit und Energie in Anspruch.

All diese Aspekte vereint der Kunst- und Kulturkreis Oberreichenbach. "Wir sind seit 24 Jahren ein loser Verbund von Freizeitkünstlern", sagte Adelheid Horn bei der Vernissage im Lesesaal des Bürgerzentrums Bad Liebenzell. Jeder, der Kunst liebe und sich damit in irgendeiner Form beschäftige, dürfe sich ihnen anschließen. Eines ihrer Ziele sei, sich weiterzuentwickeln, gegenseitige Erfahrungen auszutauschen und einen möglichen Weg zur sinnvollen Freizeitbeschäftigung aufzuzeigen, führte die Oberkollbacher Künstlerin aus.

Er freue sich sehr, dass Künstler aus Oberreichenbach den Lesesaal in einen Ausstellungsraum verwandelten, begrüßte Bürgermeister Dietmar Fischer seine Gäste aus der Nachbargemeinde. Vier Wochen lang präsentieren diese dort ihre Werke. "Ich finde es immer wieder spannend, wenn ein Künstler seine Arbeiten selbst vorstellt", bekannte Fischer. Ebenso offen zeigte der Gastgeber seine Bewunderung für die eindrucksvollen musikalischen Beiträge des erst zwölf Jahre alten Gregor Dittrich aus Würzbach, der seine Zuhörer mit zwei klassischen Gitarrenstücken "Kleine Romanze" und "Granadinas para Franz" begeisterte.

Neun Gemälde von Reinhard Scheibner zeigen Ansichten von Gebäuden, Landschaften oder Gegenständen. "Eben alles, das ich wirklich so gesehen habe", beschrieb der Maler seine Aquarelle. Kräftige Acrylfarben lassen die Handschrift von Hans Hummel erkennen. "Mir hat es besonders der Süden angetan", sagte er. Das Material Holz übt auf den gelernten Holzbildhauer Reinhold Bertsch noch immer eine Faszination aus: "Ich bearbeite meine Skulpturen zuerst mit der Kettensäge, die Feinheiten führe ich von Hand aus."

Mit Luft- und festen Maschen häkelt Marietta Ratajczak kunstvolle Ketten aus Glas, Wachs oder Rocailles. "Ich verwende nur hochwertiges, nickelfreies Material", erklärte die Kunsthandwerkerin. "Pudelmütz’ und Zauberhut" nannte Edith Hoffmann ihre witzigen Eierwärmer. "Es hat nicht unbedingt alles mit Kunst zu tun, aber es macht mir Freude", scherzte die Häkelmeisterin. Über die Herstellung ihrer filigranen Figuren aus tschechischen Glasperlen verriet Eva Steiner: "Das Material besorge ich mir auf der Kreativmesse."

Xavier Jaeger hatte Fotografien seines Vaters von Gemälden zu quadratischen Memory-Karten gestaltet und als Kunstpyramiden hinter Glas arrangiert. Musikstudium und Freude an Musik verbinde sie mit Farben und Formen, begründete Adelheid Horn ihre Vorliebe zu farbenfrohen, phantasievollen Gemälden. "Meine Bilder spiegeln Klangfarben wider; so wie in jedem Bild, in jedem Kunststück Musik zu finden ist", befand die vielseitige Künstlerin.