Projektleiter stellt der Bevölkerung die Planungen für das Ochsenareal vor / Wohnungen im Mühlenviertel

Von Wolfgang Krokauer

Bad Liebenzell. Knapp 200 Besucher sind am Donnerstagabend zur Bürgerversammlung in den Spiegelsaal des Kurhauses Bad Liebenzell gekommen. Vorgestellt wurden Großprojekte, die das Gesicht der Kurstadt nachhaltig verändern.

So stellte Architekt Klaus Winkler den Bürgern die Planungen für die Umgestaltung des Mühlenareals vor. Mit dem Projekt wird eine Verbindung von der Ober- in die Unterstadt geschaffen. So entstehen zwei Gebäude als eigenständige Komplexe – eines in Form einer Ellipse, das andere in Form eines Winkels.

Nach den Worten des Architekten werden Wohnungen unterschiedlichen Zuschnitts errichtet. "Es entsteht ein neues Bad Liebenzell entlang des Lengenbachs", so Winkler. Bei der Gestaltung spiele das Wasser eine gewisse Rolle, fügte er hinzu.

"Der Lengenbach wird komplett freigelegt", ergänzte Schultes Dietmar Fischer. Zudem sei der elliptische Bau in eine Wasserfläche eingebettet. Winkler informierte, dass eine Pelletheizung vorgesehen sei. Es werde Wert auf barrierearmes Wohnen gelegt. Die Einteilung sei großzügig. Das gelte auch für die Terrassen. "Wir werden nicht ein Stück Bad Liebenzell wegnehmen, sondern eines hinzufügen", sagte Winkler.

Jürgen Brandl, beim Investor SR Immobilien GmbH & Co.KG zuständig für das Marketing, versicherte, dass sein Unternehmen dafür einstehe, dass Bad Liebenzell ein traditioneller Ort bleibe. Er teilte mit, dass seit 14 Tagen die Baugenehmigung für das Projekt vorliege.

So weit ist man bei dem zweiten vorgestellten Vorhaben "Hotel Ochsen/Schwarzwaldhotel" noch nicht. Es liege weder eine Bauvoranfrage noch ein Bauantrag vor, sagte Projektleiter Götz Hofmann von der Steg Stadtentwicklung GmbH gestern auf Anfrage unserer Zeitung. Allerdings sei das Konzept grundsätzlich vom alten Gemeinderat genehmigt worden. Das Vorhaben müsse jedoch weiterentwickelt werden.

Barrierearmes Wohnen vorgesehen

In der Bürgerversammlung teilte Hofmann mit, dass noch in diesem Jahr die alten Gebäude abgerissen werden. Vorgesehen ist barrierearmes Wohnen. Errichtet werden sollen acht Gebäudekörper mit drei bis vier Geschossen. Geplant sind 41 Wohnungen mit einer Größe zwischen 85 und 135 Quadratmeter. Die drei Reihenhäuser sollen eine Fläche zwischen 125 und 250 Quadratmeter haben. Vorgesehen sind zudem fünf Handelsareale, die eine Fläche zwischen 100 und 650 Quadratmetern haben. Hinzukommen sollen 80 Tiefgaragen-Stellplätze sowie 43 oberirdische Plätze für den Handel.

Auf Anfrage sagte Hofmann, dass die Steg Mieter bereits vorakquiriert habe. Zudem gebe es die Absichtserklärung eines Drogeriemarktes, dort einzuziehen. Ob es dm oder Rossmann ist, wollte Hofmann nicht verraten.

Hofmann geht davon aus, dass im ersten bis dritten Quartal 2015 die Baugenehmigung vorliege und folglich im nächsten Jahr auch mit dem Bau begonnen werden könne. Das Areal hat eine Fläche von 7800 Quadratmetern.

Aus den Reihen des Publikums kam jedoch heftige Kritik. Flachdächer passten nicht hierher, hieß es. Alles sei planlos. Auch von "Schuhschachtelarchitektur" war die Rede. Zudem sei nichts über die Baupreise gesagt worden.

Dagegen sagte Hofmann, dass die Volksbank als Gläubiger seit mehr als einem Jahrzehnt versuche, dort ein Hotel hinzustellen. Zudem war er der Auffassung, dass von der Burg aus Flachdächer kaum auffielen.

Auch Bürgermeister Dietmar Fischer erinnerte daran, dass die Gebäude seit vielen Jahren leer stünden. Er räumte aber ein, dass mit der Verwirklichung des Projektes die Parkplätze in der Altstadt knapper würden.

Hinsichtlich der Gestaltung gab Fischer zu bedenken, dass der Bauantrag in öffentlicher Sitzung behandelt werde. Er stellte klar, dass in einer Demokratie jeder seine Meinung sagen dürfe. Irgendwann müsse aber eine Entscheidung getroffen werden. Er bitte darum, die vorgestellten Planungen als Vorschlag zu sehen.

Projektleiter Hofmann ergänzte gestern auf Nachfrage, dass er sich auf dem Ochsenareal auch Pultdächer vorstellen könne.