Der Kirchenchor Unterhaugstett-Monakam überzeugte mit ansprechenden Vorträgen. Foto: Eitel Foto: Schwarzwälder-Bote

Traditionelles Adventskonzert zieht viele Besucher an / Begnadeter Klavier- und Orgelkünstler Michael Stadtherr tritt auf

Von Wolfram Eitel

Bad Liebenzell-Monakam. Auch in diesem Jahr war das traditionelle Adventskonzert des Kirchenchors Unterhaugstett-Monakam ein Publikumsmagnet.

Dicht an dicht besetzt waren die Bankreihen im Monakamer Kirchlein, als die 30 Sänger und Sängerinnen einzogen und dabei verhalten das "Alta trinata beata", das hohe Lied auf die heilige Dreifaltigkeit, sangen. Die feierliche Stimmung nahm noch zu, als sie Aufstellung vor dem altehrwürdigen Altar nahmen, alle in schwarzer Kleidung, die Frauen mit rotem Schal, die Männer mit weinroter Fliege. Beifall brandete auf, als Chorleiter und Dirigent Philipp Lahm die Szenerie betrat und Paul Gerhardts "Wie soll ich Dich empfangen" anstimmen ließ. Spätestens von da an war klar, dass in diesem Jahr, wie angekündigt, die Advents- und Krippenlieder ohne spektakuläre Orchesterbegleitung im Mittelpunkt stehen würden.

Einen begnadeten Klavier- und Orgelkünstler hatte Klahm aber trotzdem mitgebracht: Michael Stadtherr, erfolgreicher Absolvent der Studiengänge Kirchenmusik und Chorleitung an der Trossinger Musikhochschule. Ihm gelangen neben einer behutsamen Begleitung auch einfühlsame Überleitungen zwischen den in drei Blöcken dargebrachten Einzelvorträgen.

Der Chor nahm das Zwischenspiel dankend an und präsentierte sich unter dem souveränen Dirigat Klahms auch sonst bestens vorbereitet. Ob gängige Stücke wie "Es kommt ein Schiff geladen", "Tochter Zion", "Es ist ein Ros entsprungen" oder ob schwierige Weisen wie "Du Hirte Israels" und "Als die Welt verloren ging", überall überzeugten die gut abgestimmten Stimmgruppen mit sorgfältiger Textbearbeitung, punkt-genauen Einsätzen und wohl gesetzten Crescendos.

Selbst als im letzten Block mit "Joy tot he world" oder "Hark the herald angels" anglo-amerikanisches Liedgut anstand, blieben die Texte verständlich. Da merkte man deutlich die engagierte Handschrift des jungen Chorleiters Klahm, der zwischenzeitlich als Dozent zweimal in der Woche das Fach "Chorleitung" an der Universität Erfurt liest und dort auch den Universitätschor leitet.

Neben den musikalischen Beiträgen beeindruckten auch die nachdenklich stimmenden Lesungen von Pfarrer Matthias Wegner. Er zitierte aus der Weihnachtsbotschaft des EKG-Ratsvorsitzenden Nikolaus Schneider, wonach die Engelsbotschaft trotz der vielen Leiden dieser Welt Freude und Hoffnung verspricht.

Am Ende gab es anhaltenden Beifall für den Chor, der sich mit Camille Saint Jeans klangvollen "Tollite hostias" als Zugabe bedankte.