Politik: Burg Liebenzell ist Schauplatz für Internationales Treffen des "Easy Towns"-Projektes

Bad Liebenzell. Die Burg Liebenzell war Schauplatz für das dritte Internationale Treffen von Jugendlichen, jungen Erwachsenen und Projektverantwortlichen aus elf Städten des zweijährigen, von der EU finanziell unterstützten "Easy Towns" (European Accessible Sustainable Young Towns) -Projektes.

Initiiert wurde dieses Projekt von Federica Fontana aus Vicenza, der Partnerstadt von Pforzheim, die auch die weiteren Teilnehmer-Städte ausgesucht und eingeladen hat. Die Goldstadt war bei diesem Treffen Gastgeber für rund 60 Teilnehmer, die sich in ihren Heimatstädten in den Themenfeldern Integration und Jugendbeteiligung engagieren.

Susanne Schreck (verantwortlich für die Pforzheimer Städtepartnerschaften) und Anna-Lena Beilschmidt (EU-Beauftragte Pforzheims) leiteten zusammen mit Gertrud Gandenberger vom Internationalen Forum Bad Liebenzell den Tag auf der Burg.

Kulturelle Vielfalt und Integration sind Themen von großer Bedeutung, weil sie erhebliche sozioökonomische Auswirkungen in Städten und Gemeinden haben. Das "Easy Towns"-Projekt zielt darauf ab, die Fähigkeiten der elf teilnehmenden Städte im Umgang mit dem Thema Integration im städtischen multikulturellen Rahmen zu stärken.

Hierbei werden besonders die Sichtweisen junger Menschen erfragt und berücksichtigt, zum Beispiel bei Fragen wie "Wie fördert man Toleranz und Wertschätzung der in der EU-Charta verankerten Grundrechte?"

Länderübergreifender Kreativitätswettbewerb

Teilnehmende Städte sind neben Pforzheim Vicenza (Italien), Heist-op-den-Berg (Belgien), Alfàz del Pi (Spanien), Pula (Kroatien), Arad (Rumanien), Sentjur (Slowenien), Gozo (Malta), Niepolomice (Polen), Craigavon (Vereinigtes Königreich), Rijeka (Kroatien). Osijek (Kroatien) war mit einer Delegation um Bürgermeister Vladimir Ham zwar nicht Teil des Projektes, aber als Partnerstadt von Pforzheim und Vicenza eingeladen zu den Feierlichkeiten am Freitag in Pforzheim zum 25-jährigen Jubiläum der Partnerschaft mit Vicenza.

Die Aktivitäten des "Easy-Towns" Projektes setzen sich zusammen aus einem länderübergreifenden Kreativitätswettbewerb zu den Themen kulturelle Vielfalt und Integration. In jeder Stadt sind junge Menschen zwischen 13 und 29 Jahren aufgerufen, ihre Ideen hierzu künstlerisch umzusetzen. In Pforzheim läuft dieser Wettbewerb für Kurzfilme zum Thema aktuell an (ein Flyer hierzu findet sich auf der Internetseite der Stadt Pforzheim). Weiter gibt es 22 öffentliche Veranstaltungen in den teilnehmenden Städten, zwei in jeder Stadt.

Kommunalverwaltungen – in Pforzheim auch der aktive und engagierte Jugendgemeinderat – und Experten werden dabei die Anregungen aus den Wettbewerbsbeiträgen debattieren.

Fünf internationale Treffen fassen die Projektaktivitäten zusammen. Das vierte findet im Frühjahr 2017 in Pula statt und das fünfte und letzte kehrt heim zum Ursprung des Projektes, nach Vicenza. Dort werden auch die Siegerarbeiten des Kreativitätswettbewerbs vorgestellt. Bei diesen internationalen Treffen tauschen die Teilnehmer bewährte Praktiken zu den Projektthemen aus und erarbeiten konkrete Antworten auf Fragen der Integration.

So auch auf Burg Liebenzell, als die Teilnehmer in einer von Gertrud Gandenberger geleiteten "Fishbowl"-Diskussion Statements der Teilnehmer zu Fragen wie "Was macht uns zu Europäern?" und "Was ist Europa?" kontrovers debattierten. Die Ansätze: Ist es eine stetige Revolution? Ein Märchen ohne Happy End oder doch ein identitätsstiftendes Projekt?

In anschließenden Workshops wurden Möglichkeiten der Mitarbeit erörtert, in einem anderen speziell die Beteiligung und Mitwirkung der Jugend in Europa. "Vielfalt, Verschiedenheit – gelebte Praxis" war ein weiterer Workshop übertitelt und um Integration und Teilhabe ging es im vierten Workshop, der wie das gesamte Programm in englischer Sprache stattfand.