Marina Müllerperth begeistert ihre Konzertbesucher nicht nur mit ihrem meisterlichen Klavierspiel, sondern auch mit ihrem natürlichen, charmanten Auftreten. Foto: Fisel Foto: Schwarzwälder-Bote

Konzert: "Klassik in Kapfenhardt" wird immer beliebter

Unterreichenbach-Kapfenhardt. Die Veranstaltungsreihe "Klassik in Kapfenhardt" erweist sich zunehmend als Magnet für Liebhaber exzellenter klassischer Musik. Das Konzert mit der jungen Pianistin Marina Müllerperth bestätigte dies einmal mehr.

Hervorragender Ruf

Auch wenn der international prämierten Künstlerin aus Maulbronn bereits ein hervorragender Ruf vorausgeeilt war, so konnten sich die zahlreichen Besucher in der Kapelle in Kapfenhardt nun persönlich davon überzeugen. Allein die Zusammenstellung des Programms mit Kompositionen verschiedenster Musikepochen oder Stilrichtungen stellte die große Bandbreite ihres Könnens unter Beweis. Darüber hinaus legte die Musikerin bei ihrem Klavierspiel eine derart bemerkenswerte Leichtigkeit und Sicherheit an den Tag, dass so mancher Zuhörer wohl kaum eine erst 21-Jährige Interpretin vermutet hätte.

Vielfache Gewinnerin

Müllerperth wurde 1995 in Pforzheim geboren. Ihre Ausbildung begann sie mit drei Jahren. Sie studiert Klavier an der Hochschule für Musik Karlsruhe. Als Solistin ist die Gewinnerin zahlreicher Wettbewerbe unter anderem mit verschiedenen Orchestern in zahlreichen Ländern Europas aufgetreten und konzertierte in den USA.

Im Rahmen des Erasmus-Programms wird sie ab Herbst an der Guildhall School of Music & Drama in London studieren.

Das Konzert in Kapfenhardt eröffnete Müllerperth mit der "Prélude G-Dur Op. 32 No. 5" und "Prélude gis-moll Op. 32 No. 12" aus dem Klavierzyklus des russischen Komponisten Sergei Wassiljewitsch Rachmaninoff. In beiden technisch höchst anspruchsvollen Stücken kam eine melancholisch-pathetische Prägung sowie ausgeprägte Dynamik deutlich zum Ausdruck. Ebenso viel Beweglichkeit erforderten der Satz "Alborad del gracioso" aus Maurice Ravels Klavierwerk "Miroirs" sowie dessen kammermusikalisches Stück "Assez vif".

Die beliebte "Klaviersonate Nr. 10 in C-Dur", KV 330, komponierte Wolfgang Amadeus Mozart im Jahre 1783. Sowohl die rasanten Läufe als auch die immer wiederkehrenden Triller und Doppelschläge in allen drei Sätzen, "Allegro moderato", "Andante cantabile" und "Allegretto" meisterte Müllerperth mit ausgezeichneter Fingerfertigkeit und sicherem Tempogefühl. Nachdem das letzte Stück, das "Préludio" aus Franz Liszts ebenso gefühl- wie kraftvollem Klavierwerk "Ungarische Rhapsodie Nr.10 in E-Dur" verklungen war, brachen wahre Begeisterungsstürme unter dem Publikum los, die von der hochbegabten, höchst sympathischen Künstlerin mit strahlendem Lächeln und zwei musikalischen Zugaben belohnt wurden.