Kraft war gefragt bei verschiedenen Aktionen wie zum Beispiel beim "Auto rollen". Foto: Kiess Foto: Schwarzwälder-Bote

Bei Aktionstag an "Stammtischen" über heutige Herausforderungen diskutiert

Bad Liebenzell. Bungee-Running, Lasso werfen, Bagger fahren: Die Angebote beim Männeraktionstag lockten am Samstag mehr als 200 Teilnehmer ins Monbachtal. An vielen Stationen konnten die Männer ihre Kräfte messen oder Neues ausprobieren.

Beim "Schrottschweißen" flogen die Funken, beim Motorsägen die Späne. Gemeinsam wurden Wildholzmöbel hergestellt und ein Blockhaus gebaut. Beim Kistenstapeln gelang es manchen Männern, auf mehr als 20 übereinandergestapelten Getränkekisten zu balancieren. Gesichert wurden sie mit einem Seil, das über einen Autokran in die Höhe gezogen wurde. Auf einer Messefläche stellten Anbieter für Motorsägen, Taschenmesser oder Kleinfahrzeuge echtes "Männerspielzeug" vor. Eine Band spielte von einer Lkw-Ladefläche aus Live-Musik.

Veranstaltet wurde der Männeraktionstag von der Liebenzeller Mission und den Christlichen Gästehäusern Monbachtal. "Wir wollten einen Tag anbieten, an dem Männer handwerklich und sportlich aktiv werden und Gemeinschaft erleben", sagte Organisator Steffen Cramer.

An mehreren "Stammtischen" wurde über Herausforderungen für Männer gesprochen. So diskutierten die Besucher darüber, was einen guten Vater, einen guten Chef oder einen guten Ehemann ausmache. Dabei waren sich die Teilnehmer einig: "Die Erwartungen an einen Mann sind in der Postmoderne vielschichtiger geworden." Ein guter Ehemann überfordere weder sich selbst noch seine Ehefrau, war das Credo der Diskutanten. Wichtig sei, fair mit seiner Partnerin umzugehen und ehrlich zu sein.

In einem Gottesdienst sagte der Theologe Klaus-Dieter Mauer, dass Männer sich oft fragten, was alles anders laufen könnte in ihrem Leben. Mauer berichtete von einer Muskelerkrankung, die bei ihm vor zwei Jahren diagnostiziert wurde. Er habe sich oft gefragt, warum gerade er betroffen sei. Es habe gedauert, diese Krankheit zu akzeptieren.

"Ich habe drei Phasen durchgemacht. Zuerst war ich wütend auf Gott. Dann war ich wütend auf mich selbst. Und schließlich habe ich nur noch funktioniert." Geholfen habe ihm das Gespräch mit Freunden und das Beten zu Gott: "Es gibt eine Chance, sich an den Gott zu wenden, der über allem steht. Wir sind Gott nicht lästig. Im Gegenteil: Gott wartet darauf, dass wir zu ihm kommen." Wer sich von Gott ermutigen lasse, könne hoffnungsvoll in die Zukunft schauen, so Mauer.

Bei einer Aftershow-Party gab es gegrilltes Spanferkel, das den Tag über auf einer selbst gebauten Grillvorrichtung brutzelte. Bezahlt wurde das nicht in Euro, sondern in "Monbachtalern", einer eigens für den Männeraktionstag eingeführten Währung.