Heike Pross und Esther Kenntner (von links) werden beim Lied "Abendstille" sowohl von Werner Rippel am Klavier als auch vom Gesang der Besucher im Parksaal Bad Liebenzell begleitet. Foto: Fisel Foto: Schwarzwälder-Bote

Programm rund um Gerhard Treichels "Alpengeschichten"

Von Andrea Fisel

Bad Liebenzell. So mannigfaltig sich die Natur der alpinen Bergwelt gestaltet, so unterschiedlich zeigen sich auch die Beiträge bei der Veranstaltung "Mit Worten und Noten in den Sommer hinein" des Stadtseniorenrats Bad Liebenzell in Verbindung mit der Stadtbibliothek.

Auch wenn sich nur einige der Lesungen und Musikstücke im Verlauf des Programms im angenehm durchlüfteten Parksaal des Bürgerzentrums um Erlebnisse und Eindrücke in den Bergen drehten, so fügten sich doch auch die übrigen Darbietungen durchaus harmonisch in das stimmungsvolle Bild. Deshalb galt der Dank des Stadtseniorenratsratsvorsitzenden Gernot Wendlandt gleich zu Beginn den Organisatoren dieser beschaulichen Nachmittagsstunde, dem Beinberger Ehepaar Renate und Gerhard Treichel.

Treichels "Alpengeschichten" waren es dann auch, in deren Handlung sich die nachfolgenden Programmpunkte immer wieder einflochten. Da erinnerten die verspielt trällernden Töne der Querflöten aus einem Duett Georg Philipp Telemanns an den anmutigen Gesang eines Vogels, dem der Bergwanderer in der Erzählung lauscht. Dort erinnerten die Flötistinnen Heike Pross und Esther Kenntner mit "Vivace" an das aufsprießende Leben in der frühlingshaften Natur.

Die von Renate Treichel gelesene Geschichte aus Tirol, in der sich ein Liebender auf die Suche nach einer blühenden roten Rose macht, diese aber nur findet, weil eine Nachtigall dafür freiwillig ihr Leben opfert, schmückte Werner Rippel mit seinem gefühlvollen Klaviervortrag "Rosen in Tirol" aus. Die munteren Forellen im Gebirgsbach indes unterstrich der Pianist anschließend mit dem Kunstlied aus der Feder von Franz Schubert "Die Forelle".

Die Liebenzeller Autorin Gudrun Pollman brachte Abschnitte aus ihrem vor kurzem veröffentlichten Buch "Melancholie der Berge" eindrucksvoll zu Gehör. In diesem spannenden Roman beschreibt sie mit viel Feingefühl Abgründe der menschlichen Psyche und die Zerrissenheit der Liebe vor dem Hintergrund der rauen Bergwelt Korsikas.

Nahezu gegensätzlich wirkten da die in Poesie gefassten Gedanken von Bernd Tunn über den Anfang und das Ende menschlichen Lebens. Die beiden Gedichte über "Die Geburt" und "Das Sterben" vermittelten den Zuhörern einen ebenso tröstlichen wie vertrauensvollen Eindruck wie dessen anrührende Verse über "Die Liebe".