"Licht in der Dunkelheit" hat für den in Calw wohnhaften, srilankischen Künstler Jayantha Gomes eine tiefe religiöse Symbolik, auch bei der Präsentation seines neuen Kalenders im Bürgerzentrum Bad Liebenzell. Foto: Fisel Foto: Schwarzwälder-Bote

Jayantha Gomes stellt neuen Kalender vor / Von Anfang an besondere Beziehung zu Bad Liebenzell

Von Andrea Fisel

Bad Liebenzell. Seit zwölf Jahren stellt Jayantha Gomes im Oktober seinen neuen Kunstkalender für das folgende Jahr vor. Wenn der in Sri Lanka geborene, seit 1986 in Calw lebende Künstler, Schriftsteller und Perkussionist dann nach Bad Liebenzell kommt, weckt dies stets ganz besondere Erinnerungen.

"Ich komme deshalb so gerne nach Bad Liebenzell, weil es hier angefangen hat, dass meiner Heimat nach dem verheerenden Tsunami im Jahre 2004 geholfen wurde", fügte er den Grußworten von Bürgermeister Dietmar Fischer anlässlich der Veranstaltung "Impressionen – Kunst und Musik" im Foyer des Bürgerzentrums an. Der Erlös aus einer von Amtsvorgänger Volker Bäuerle durchgeführten Versteigerung hätte den Grundstein zu dem Verein "Jayantha Gomes – Bündnis für Sri Lanka" gelegt.

Mit einer traditionellen Lichtzeremonie leitete der vielseitig begabte Künstler zur Präsentation seines neuen Kalenders über, wobei er lediglich drei Federzeichnungen mit persönlichen Erklärungen vorstellte. Die komplette Sammlung sowie weitere Kunstkreationen sind bis einschließlich 20. November im neuen Rathaus zu sehen.

Die auf dem Bild für den Monat Januar dargestellten, mit Kokosnussöl gefüllten Lämpchen würden in seiner Heimat zu besonderen Ereignissen wie Geburt, Schulanfang, Hochzeit oder Tod entzündet, erzählte er. Das Zitat des französischen Schriftstellers Honoré de Balzac, "Das Licht ist ein Symbol des Lebens und der Freude", hätte Jayantha als Inspiration für seine Zeichnung gedient, ergänzte Ehefrau Gertrud Altmeyer.

Das März-Kalenderblatt mit dem Thema "Freiheit" zeigte eine Frau, der es augenscheinlich an nichts fehlt und doch einsam ist. Für den Monat Dezember stand der französische Schriftsteller und Philosoph Albert Camus Pate: "Mitten im Winter habe ich erfahren, dass es in mir einen unbesiegbaren Sommer gibt." "Auch wenn es draußen kalt ist, kann es in mir drinnen warm sein", beteuerte der Kunstmaler.

Den weiteren Verlauf des Abends bestimmte die Musik. "Musikexperimente", konkretisierte Gomes, "denn seit einigen Monaten spiele ich ein neues, wunderbares Instrument, eine tibetische Schamanentrommel, Jhangri genannt." Auch ein großes kubanisches Schlagwerk, Yambu, sowie eine Daula, eine srilankische Trommel, gelangten zum Einsatz.

Doch ob nun die Percussiongruppe "Jayantha and the Clan", Maurizio Brighina mit dem Saxofon oder Dagmar Jonas mit ihrem indischen Saiteninstrument, der Sitar, spielte. Die Zuhörer klatschten spontan mit, wiegten sich in den eingängigen Rhythmen oder tanzten dazu. "Wir und die Instrumente, wir reden miteinander, aber ohne Sprache", verriet der leidenschaftliche Musiker.