Vor dem Café "Badhaus 1897" in Bad Liebenzell heißen Andrea Stanger, Leiterin des Backteams, (links) und Geschäftsführerin Susanne Haessler ihre Gäste willkommen. Foto: Fisel Foto: Schwarzwälder-Bote

Standort und hölzernes Vorgängergebäude des Badhauses wurden erstmals 1456 in der

Standort und hölzernes Vorgängergebäude des Badhauses wurden erstmals 1456 in der Hirsauer Chronik als "neues Badhäuslein an der Kalber Straße" erwähnt. 1865 wird das kleine Badhaus um ein hölzernes Gebäude mit überdachter Veranda ergänzt. Die historische Quellbezeichnung lautete "Paracelsus Quelle".

Das Haus in seiner jetzigen Form wurde 1897 von Oskar Koch aus Bad Liebenzell als Volksbad mit Kaffee-Restaurant "Kleines Wildbad" (in Anlehnung an das damals mondäne Wildbad) gebaut und bis ins Jahr 1940 gastronomisch genutzt. Auch die Quelle wird als "Klein-Wildbad-Quelle" vermarktet.

Bis Ende des vorigen Jahrhunderts stand das Gebäude für Wohnungen, Vereine oder als Lagerraum zur Verfügung. Nach Jahren des Leerstands war es schließlich dem Zerfall preisgegeben.

2003 wird die inzwischen durch einen 26,3 Meter tiefen Brunnen neu erbohrte Quelle in "Heinrich Coerper Quelle" umbenannt. 2015 kauften Joachim und Susanne Haessler das heruntergekommene Badhaus und sanierten es grundlegend.

Jetzt wurde das "Badhaus 1897" feierlich eingeweiht. Um das Erbauungsdatum angemessen zu würdigen, wurde es in die Namensgebung mit einbezogen.

Bad Liebenzell. Das neu eröffnete Café "Badhaus 1897" am Stadtrand von Bad Liebenzell hat eine lange Geschichte. Doch jetzt erwartet dieses denkmalgeschützte Gebäude offensichtlich auch wieder eine vielversprechende Zukunft.

Umfassend saniert

Das zwischen Bundesstraße und dem Nagoldufer gelegene Gebäude steht auf der Liste der Kulturdenkmale Baden-Württembergs. "Jedes Kulturdenkmal, das heute zugrundegeht, ist für alle Zeit verloren", dachten sich Joachim und Susanne Haessler aus Bieselsberg, als sie 2015 das Anwesen kauften. Dass aus dem maroden Badhaus inzwischen ein einzigartiges, höchst sehenswertes Schmuckstück geworden ist, verdankt es umfassenden Sanierungsmaßnahmen, die jetzt abgeschlossen wurden. Erfahrungen mit Denkmalschutz hatte das Ehepaar Haessler bereits bei einem früheren Bauprojekt gesammelt. "Die technischen Anforderungen waren hier allerdings sehr hoch, da unmittelbar beim Haus in 16 Meter Tiefe die Heinrich Coerper Quelle entspringt", berichtet Susanne Haessler. Diese Quelle sei nach wie vor im Besitz der Stadt.

Sinnvolle Nutzung

Doch das historische Badhaus ist inzwischen weitaus mehr als ein vorzeigenswertes Bauwerk. "Ein Denkmal zu sanieren, ist die eine Seite; weitaus wichtiger jedoch ist, dieses Gebäude wieder sinnvoll zu nutzen", ist Susanne Haessler überzeugt. Und wenn das Ganze dann auch noch der Allgemeinheit diene, sei das einfach ideal, fügte sie hinzu.

Dank engagierter Menschen aus der Gemeinde und dem Gemeinderat, privaten Investoren sowie einer Frauengruppe aus der Umgebung von Bad Liebenzell präsentiert sich das Badhaus heute wieder als lebendiger, attraktiver Treffpunkt für Einheimische und Gäste.

Denn die Geschäftsführerin der neu gegründeten "Badhaus 1897 UG" hat sich hier einen lang gehegten Traum verwirklicht: ein Projekt, das Frauen familienfreundliche Teilzeitarbeitsplätze im ländlichen Raum bietet. Dieses Café-Konzept, das sie in ähnlicher Form bei einer Freundin kennengelernt habe, zeichne sich durch Heimatverbundenheit, Lebensqualität und das sich Wohlfühlen in einem wiederbelebten historischen Treffpunkt aus, betont Haessler. Die Kuchen würden in der Backwerkstatt im Untergeschoss des Hauses ausschließlich selbst hergestellt. Das Team aus vier Frauen backe nach Großmutters Rezepten sowie mit regionalen, saisonalen, nach Möglichkeit biologischen Zutaten.

Treffpunkt für Künstler

"Café und mehr…" steht auf der Speisekarte, die auf jedem Tisch in den gemütlichen, mit antikem Mobiliar stilvoll eingerichteten Räumen zu finden ist. Denn das Kaffeehaus möchte auch Kommunikations- und Präsentationsplattform für regionale Produkte, Künstler und Kunsthandwerker sein. "Von Kammermusik, Jazzfrühstück, Ausstellung bis Lesung; ganz unterschiedliche Themen und Stile, mit regionalen Künstlern und vorwiegend zur Jahreszeit passend", kündigt Heike Dast von der Kulturwerkstatt an.

Besondere Dekoration

Eine weitere Besonderheit des Cafés stellt die Dekoration dar: Die Exponate von Floristin Lena Fisel, Korbmacherin Claudia Rieger oder "Undinge und Dinge" von Künstler Malcolm Brook dürfen gekauft werden. "Für die Gäste schien das etwas ganz Neues zu sein", lacht Susanne Haessler. Eine Kundin habe sie nämlich bei der Einweihung darauf aufmerksam gemacht, dass an dem Blumenschmuck noch das Preisschild hänge.

Auch die "freundliche Bedientheke", wie sie vom Thekenteam liebevoll genannt wird, unterstützt das Miteinander von Gast und Gastgeber. Kuchen und Getränke gibt es in Selbstbedienung, selbstredend mit Service an der Theke. Die Gäste können im ganzen Haus Platz nehmen, auch ein Garten direkt am Nagoldufer lädt zum Verweilen ein. Alle Generationen, insbesondere Kinder sollen sich im und ums Badhaus wohlfühlen. "Der Gast soll hier mitleben", wünschen sich die Betreiberinnen.

Bad Liebenzell. Das neu eröffnete Café "Badhaus 1897" am Stadtrand von Bad Liebenzell hat eine lange Geschichte. Doch jetzt erwartet dieses denkmalgeschützte Gebäude offensichtlich auch wieder eine vielversprechende Zukunft.

Umfassend saniert

Das zwischen Bundesstraße und dem Nagoldufer gelegene Gebäude steht auf der Liste der Kulturdenkmale Baden-Württembergs. "Jedes Kulturdenkmal, das heute zugrundegeht, ist für alle Zeit verloren", dachten sich Joachim und Susanne Haessler aus Bieselsberg, als sie 2015 das Anwesen kauften. Dass aus dem maroden Badhaus inzwischen ein einzigartiges, höchst sehenswertes Schmuckstück geworden ist, verdankt es umfassenden Sanierungsmaßnahmen, die jetzt abgeschlossen wurden. Erfahrungen mit Denkmalschutz hatte das Ehepaar Haessler bereits bei einem früheren Bauprojekt gesammelt. "Die technischen Anforderungen waren hier allerdings sehr hoch, da unmittelbar beim Haus in 16 Meter Tiefe die Heinrich Coerper Quelle entspringt", berichtet Susanne Haessler. Diese Quelle sei nach wie vor im Besitz der Stadt.

Sinnvolle Nutzung

Doch das historische Badhaus ist inzwischen weitaus mehr als ein vorzeigenswertes Bauwerk. "Ein Denkmal zu sanieren, ist die eine Seite; weitaus wichtiger jedoch ist, dieses Gebäude wieder sinnvoll zu nutzen", ist Susanne Haessler überzeugt. Und wenn das Ganze dann auch noch der Allgemeinheit diene, sei das einfach ideal, fügte sie hinzu.

Dank engagierter Menschen aus der Gemeinde und dem Gemeinderat, privaten Investoren sowie einer Frauengruppe aus der Umgebung von Bad Liebenzell präsentiert sich das Badhaus heute wieder als lebendiger, attraktiver Treffpunkt für Einheimische und Gäste.

Denn die Geschäftsführerin der neu gegründeten "Badhaus 1897 UG" hat sich hier einen lang gehegten Traum verwirklicht: ein Projekt, das Frauen familienfreundliche Teilzeitarbeitsplätze im ländlichen Raum bietet. Dieses Café-Konzept, das sie in ähnlicher Form bei einer Freundin kennengelernt habe, zeichne sich durch Heimatverbundenheit, Lebensqualität und das sich Wohlfühlen in einem wiederbelebten historischen Treffpunkt aus, betont Haessler. Die Kuchen würden in der Backwerkstatt im Untergeschoss des Hauses ausschließlich selbst hergestellt. Das Team aus vier Frauen backe nach Großmutters Rezepten sowie mit regionalen, saisonalen, nach Möglichkeit biologischen Zutaten.

Treffpunkt für Künstler

"Café und mehr…" steht auf der Speisekarte, die auf jedem Tisch in den gemütlichen, mit antikem Mobiliar stilvoll eingerichteten Räumen zu finden ist. Denn das Kaffeehaus möchte auch Kommunikations- und Präsentationsplattform für regionale Produkte, Künstler und Kunsthandwerker sein. "Von Kammermusik, Jazzfrühstück, Ausstellung bis Lesung; ganz unterschiedliche Themen und Stile, mit regionalen Künstlern und vorwiegend zur Jahreszeit passend", kündigt Heike Dast von der Kulturwerkstatt an.

Besondere Dekoration

Eine weitere Besonderheit des Cafés stellt die Dekoration dar: Die Exponate von Floristin Lena Fisel, Korbmacherin Claudia Rieger oder "Undinge und Dinge" von Künstler Malcolm Brook dürfen gekauft werden. "Für die Gäste schien das etwas ganz Neues zu sein", lacht Susanne Haessler. Eine Kundin habe sie nämlich bei der Einweihung darauf aufmerksam gemacht, dass an dem Blumenschmuck noch das Preisschild hänge.

Auch die "freundliche Bedientheke", wie sie vom Thekenteam liebevoll genannt wird, unterstützt das Miteinander von Gast und Gastgeber. Kuchen und Getränke gibt es in Selbstbedienung, selbstredend mit Service an der Theke. Die Gäste können im ganzen Haus Platz nehmen, auch ein Garten direkt am Nagoldufer lädt zum Verweilen ein. Alle Generationen, insbesondere Kinder sollen sich im und ums Badhaus wohlfühlen. "Der Gast soll hier mitleben", wünschen sich die Betreiberinnen.