Volker und Heidrun Kliewer wollen mit ihrem Restaurant und Café "Kleines Speisehaus" in Unterlengenhardt neue Angebote schaffen sowie zugleich alte Bräuche wieder aufleben lassen. Foto: Fisel Foto: Schwarzwälder-Bote

Gastronomie: Kleines Speisehaus in Unterlengenhardt bietet Bio-Qualität / Einige Kaufinteressenten

Von Andrea Fisel

Die Bevölkerung von Unterlengenhardt ist vielschichtig. Und sie zeigt sich offen für Neues. Volker Kliewer weiß um diese besonderen Gegebenheiten seines Ortes.

Bad Liebenzell-Unterlengenhardt. "Ich wünsche mir hier eine Gemeinschaft, in der sich alle Einwohner des Dorfes, aber auch Gäste und Besucher wohlfühlen können", bekennt der langjährige Ortsvorsteher, während er im Garten vor seinem neu eröffneten Restaurant und Café "Kleines Speisehaus" sitzt. Deshalb bemühe er sich auch immer wieder, Möglichkeiten zu schaffen, bei denen Begegnung und Austausch im Vordergrund stünden.

Lange gezögert

Die Wiedereröffnung des Dorfladens, den alljährlichen Adventskaffee im Dorfzentrum, den öffentlichen Christbaumverkauf oder die vor wenigen Jahren wiederbelebte Tradition eines Sommerfeuers unterstütze er in jeder Hinsicht. "Vielleicht braucht es anfänglich etwas Zeit, bis die Angebote angenommen werden, aber mit den richtigen Leuten und einer gehörigen Portion Mut und Engagement können sie gelingen", sagt er.

Diese Vorstellungen motivierten Kliewer auch zum Kauf des Gebäudes im Panoramaweg 1, in dem sich bis Juli vergangenen Jahres das "Café Panorama" befand. 15 Jahre war dort nicht nur Kaffee und Kuchen angeboten worden, sondern auch ein täglicher Mittagstisch. Aktive Bürger seien mit der Anfrage auf ihn zugekommen, was denn nun zu machen sei. Die nun gänzlich fehlende Gastronomie sei ein großer Verlust für den Ort, bedauerten sie.

Einige Kaufinteressenten seien bereits bei dem Besitzer der Wohnanlage vorstellig geworden, bevor seine Frau und er sich nach reiflichen Überlegungen, zugegebenermaßen auch nach langem Zögern, zum Kauf des Gebäudes entschlossen hätten, erinnert er sich. Klar war hingegen von Anfang an, dass hier etwas Neues entstehen solle. Fest stand ebenfalls, dass sämtliche Speisen und Getränke in Bio-, meist sogar in Demeter-Qualität sowie aus fairem Handel angeboten würden.

"Das Ganze bedeutet für meine Frau und mich natürlich nicht nur eine große finanzielle Investition, sondern auch eine enorme Zusatzbelastung zu unserer bisherigen Arbeit", gibt Kliewer offen zu. Denn so wie sie sich momentan hier in den Betrieb einbringen, könne das nicht auf Dauer bleiben. Sie hätten eine hervorragende Köchin, die es verstehe, vollwertige Kost delikat und ansprechend zuzubereiten. Nach einer Servicekraft seien sie derzeit noch auf der Suche. Der Gastraum biete Platz für rund 30 Gäste. Im Außenbereich gibt es ebenfalls Platz für 30 Besucher.

Die Portionen seien bewusst etwas kleiner gehalten als in herkömmlichen Gaststätten, da sie grundsätzlich so wenig Lebensmittel wie möglich wegwerfen möchten. "Aber scheuen Sie sich nicht, Sie bekommen jederzeit Nachschlag", so Kliewer.