Freuen sich über den Förderbescheid (von links): Gemeinderat Klaus Bounin, Dietmar Fischer, Nicolette Kressl, die Gemeinderäte Thomas Becker, Agnes Killinger und Fritz Steininger sowie Lothar Windbiel, Leiter des Stadtbauamts. Foto: Verstl Foto: Schwarzwälder-Bote

Kommunales: Regierungspräsidentin Kressl bringt Förderungsbescheid über 1,9 Millionen Euro mit

Das Geld kann Bad Liebenzell bei seiner angespannten Haushaltssituation sicher gut gebrauchen. Gestern Nachmittag kam Regierungspräsidentin Nicolette Kressl mit einem Förderbescheid über 1,9 Millionen Euro in die Kurstadt.

Bad Liebenzell. Es geht um eine Altlast, die Bad Liebenzell in seiner Entwicklung schon seit Jahren hemmt. Und die Möglichkeiten in der Kernstadt, Gewerbe anzusiedeln und damit den Etat zu entlasten, eng begrenzt sind, wie Bürgermeister Dietmar Fischer dem Gast aus Karlsruhe erläuterte.

Mit dem Geld des Landes Baden-Württemberg soll es auf dem Gelände des ehemaligen Fotoapparateherstellers Regula-King & Bauser vorwärtsgehen.

Schon bislang, sind, so Kressl, 1,5 Millionen Euro Fördermittel in Untersuchungen und erste Sanierungsschritte auf dem Gelände geflossen. Nun kommen 1,9 Millionen Euro hinzu.

Stadt kann sich nicht entwickeln

"Die vorhandene Altlast stellt nicht nur einen Umweltschaden erheblichen Ausmaßes dar, sondern steht auch der gesunden städtebaulichen Entwicklung entgegen" sagte Kressl. Nach Angaben Fischers soll auf dem alten Firmengelände der städtische Bauhof konzentriert werden, der bislang auf fünf Standorte verteilt ist. Der Rest des Geländes soll dem örtlichen Handwerk als Gewerbefläche angeboten werden. Das wird allerdings nicht eine Weile dauern. Vor 2018 dürfte die Sanierung nach Einschätzung Fischers nicht abgeschlossen sein.

Nun werden die letzten Nester beseitigt

Bis zum Konkurs des Unternehmens Anfang der 80er-Jahre, so heißt es in einer Pressemitteilung des Regierungspräsidiums, wurde die Fläche zur Produktion von insgesamt rund fünf Millionen Kameras genutzt. Zur Metallentfettung seien Halogenierte Kohlenwasserstoffe (LHKW) zum Einsatz gekommen, die seither Boden und Grundwasser belasten. Seit 2001 werde daran gearbeitet, die Altlast zu beseitigen. Nun gehe es darum, die letzten verbliebenen Schadstoffnester durch Großlochbohrungen zu beseitigen. Im Kernbereich, so Kressl, werden noch mehrere Tonnen LHKW vermutet.

Den Besuch von Kressl nutzte Fischer, um ihr die Freilegung des Lengenbachtals zu erläutern.

Im Zuge des LEADER-Projekts sollen Biotope und ein Wanderweg zur Maisenbacher Sägmühle entstehen. Vor Kressls Abreise stand dann noch ein kurzer Abstecher zum Internationalen Forum auf der Burg Bad Liebenzell auf dem Programm.