Mit Dieselgeneratoren wurde in der Festung Strom erzeugt. Foto: Schule Foto: Schwarzwälder-Bote

Ausflug auf Spuren Kaiser Wilhelms II. in Geschichte Elsass-Lothringens / Abstecher nach Straßburg darf natürlich nicht fehlen

Bad Liebenzell. Eine ideale Ergänzung zum Geschichtsunterricht wurde den Klassen 8 und 9 der Hauptschule Bad Liebenzell angeboten. Eine Ausflugsfahrt ins Elsass führte zunächst zur Feste Kaiser Wilhelm II. (franzöisch Fort de Mutzig) etwa 20 Kilometer westlich von Straßburg.

Nachdem Elsass-Lothringen nach der Reichsgründung 1871 ins Deutsche Reich integriert wurde, musste weil die Franzosen, diese verlorenen Provinzen wieder zurück gewinnen wollten, mit einem neuen Krieg gerechnet werden. Um die Grenzen im Westen gegen Frankreich abzusichern, wurden in der Rheinebene mehrere Befestigungsanlagen gebaut.

Der betonierte Bau der riesigen, für die damalige Zeit modernsten Feste Kaiser Wilhelm II wurde 1893 begonnen und dauerte viele Jahre bis in die Zeit vor dem Ersten Weltkrieg. Die Festung war mit elektrischer Stromversorgung versehen und bildete mit einem Umfang von sechs Kilometern auf einer Fläche von mehr als 250 Hektar die größte Panzerfestung in Europa vor dem Ersten Weltkrieg. Für die Verteidigung und den vollständigen Betrieb der Festung waren mehr als 7000 Soldaten notwendig.

Bei der Führung wurde den Schülern eindrucksvoll der Alltag der Soldaten in der Festung vor Augen geführt. Große Teile der Anlage sind sehr gut erhalten, zumal die Festung nur an einem Tag im August 1914, und das nicht mal für eine Stunde, in Kämpfe verwickelt war. Im Zweiten Weltkrieg spielte sie kaum eine Rolle.

Auch das Münster wird besichtigt

Am Ende des Krieges musste Elsass-Lothringen wieder an Frankreich abgetreten werden. So konnte auch ein Eindruck über die schon damals wechselvolle Geschichte dieser Region gewonnen werden, die sich auch später nochmals unheilvoll fortsetzen sollte.

Was wäre eine Fahrt ins Elsass ohne den Besuch von Straßburg, was wäre ein Besuch von Straßburg ohne die Besichtigung des Straßburger Münsters? Über Jahrhunderte blieb der Münsterturm Symbol der europäischen Bedeutung von "Strateburg", der Stadt am Kreuzpunkt der Straßen von Norden nach Süden und von Westen nach Osten. Schon die älteste Stadtansicht von 1493 zeigt den mächtigen Münsterbau mit dem hohen Turm.

Leider erlaubte es die begrenzte Zeit nicht, die unzähligen, in Jahrhunderten entstandenen, immer wieder zerstörten und neu gestalteten Details zu erklären. Vor allem aber die astronomische Uhr mit den eindrucksvollen, präzisen mechanischen Funktionen konnte von den Schülern bestaunt werden.

Anschließend wurden die Jugendlichen bis zur Rückfahrt zu einer ersehnten Sightseeing- und Shoppingtour entlassen.