Mit einem Theaterstück machten Mitarbeiter aus Papua-Neuguinea auf die Gewalt in dem Land aufmerksam. Foto: Stamm Foto: Schwarzwälder-Bote

Pfingstmissionsfest: Annähernd 4000 Besucher gezählt

Bad Liebenzell. "Weltmission befindet sich in einem tief greifenden Wandel." Das sagte Pfarrer Volker Gäckle beim Pfingstmissionsfest der Liebenzeller Mission am Sonntag vor rund 3900 Besuchern in Bad Liebenzell. Gäckle ist Rektor der Internationalen Hochschule Liebenzell (IHL).

Heute sei es Aufgabe von Mission, Kirchen weltweit zu helfen, dass Menschen bleiben können, wo sie zu Hause sind. "Es ist nicht gut, wenn die Starken ihre Länder verlassen, um hier in prekären Verhältnissen zu leben und die Schwachen da erst recht in der Hoffnungslosigkeit versinken." Aber die Menschen müssten in ihren Heimatländern dann auch Bildungschancen, Arbeit, Gesundheitsvorsorge und Gemeinden finden.

Hoffnungshäuser geplant

Gleichzeitig sehe es die Mission als eine Aufgabe christlicher Nächstenliebe, den Flüchtlingen in Deutschland zu helfen. Gäckle berichtete, dass sich 40 Studierende der Liebenzeller Mission regelmäßig für Flüchtlinge in Bad Liebenzell engagieren.

Außerdem sollen mit der Hoffnungsträger Stiftung aus Leonberg zwei "Hoffnungshäuser" gebaut werden, in denen Flüchtlinge und Studenten zusammen wohnen und leben (wir berichteten). "Wir werden unsere Flüchtlingsarbeit im ganzen Land intensivieren, um Gemeinden zu helfen, wie sie Flüchtlingen begegnen können", so Gäckle.

Der Theologe und Hochschulrektor berichtete auch aus dem afrikanischen Burundi. Dort habe sich die Lage nach den Unruhen im Land wieder etwas entspannt. Rückblickend sei es eine gute Entscheidung gewesen, die Liebenzeller Missionare nicht aus dem Land abzuziehen.

In Ecuador seien Missionare und einheimische Mitarbeiter weiterhin im Hilfseinsatz für betroffene Menschen nach dem schweren Erdbeben Mitte April.

Der Direktor der Liebenzeller Mission, Pfarrer Detlef Krause, sprach in seiner Predigt über das Motto der Veranstaltung "Mission mit Aussicht". Christen trieben nicht vordergründig Emotionen an: "Überzeugungen und Gefühle sind wichtig, aber nicht der letzte Maßstab. Christus hat sein Leben für uns Menschen gegeben. Ihm sind alle Menschen wichtig."

Im Programm begeisterten zwei Jugendliche aus dem Musikprojekt "Lubu beatz" aus Ludwigsburg mit einem selbst geschriebenen Rap-Song. Für Kinder und Teenager wurde jeweils ein extra Programm angeboten. Beim Missionsfest mit dabei waren Mitarbeiter der Liebenzeller Mission aus Bangladesch, Burundi, Ecuador, Japan, Malawi, Papua-Neuguinea, Sambia und Deutschland.