So treffsicher wie bei Robin Hood landete der Pfeil des jungen Bogenschützen aus der Burghalde in Unterlengenhardt zwar noch nicht, aber er war mit Feuereifer bei der Sache. Foto: Fisel Foto: Schwarzwälder-Bote

Heil- und Erziehungsinstitut lädt zum Sommerfest ein

Von Andrea Fisel

Bad Liebenzell-Unterlengenhardt. Wer sich bei einem Besuch des Sommerfestes in der Burghalde in Unterlengenhardt nicht alleine zurechtfindet, erhält ohne lange Umschweife eine persönliche Führung von einem hilfsbereiten Bewohner des Heil- und Erziehungsinstituts.

Auf die Frage, wo hier die auf dem Programm aufgeführten "Specksteinarbeiten" zu finden seien, wurde eine Besucherin von Hennes, einem zwölfjährigen Jungen aus der Burghalde, kurzerhand unter die Fittiche genommen und zu dem gesuchten Platz begleitet. Dort, auf der Terrasse der Wohngruppe "Rosenquarz", bearbeiteten gerade etliche kleine Handwerker mit sichtlicher Begeisterung den leicht bearbeitbaren, lebendig marmorierten Werkstein.

Manuel wollte ein Herz für seine Oma machen und meinte: "Sie kann es vielleicht als Amulett tragen." Nico, 14 Jahre alt, feilte bedächtig an einer Pyramide; auch dieses kleine Steingebilde sollte als Anhänger dienen. "Die Kinder sind sehr geduldig bei ihrer Tätigkeit und gestalten ihr kleines Kunstwerk mit viel Hingabe", beobachtete Ricarda Lenz, die als Heilpädagogin zusammen mit den sechs bis acht Jungen und Mädchen in der Wohngruppe lebt und arbeitet.

Zahlreiche weitere Attraktionen für Kinder und Junggebliebene luden während des Tages zum Spielen, Gestalten und Verweilen ein: Beim Bogenschießen im Garten mussten treffsichere Schützen eine riesige Zielscheibe aus Stroh möglichst mitten ins Zentrum treffen, weniger Geübte wurden fachkundig angeleitet. Verschiedene Spielangebote boten kurzweilige Unterhaltung für Jung und Alt, wohingegen der Streichelzoo mit Hasen, Ziegen und Hund vornehmlich die jüngeren Besucher anzog. Beim Malwettbewerb "Hasen malen" durfte jeder sein Lieblingstier auch noch auf einem selbst gemalten Bild festhalten.

Im Saalbau präsentierte eine kleine Schau eindrucksvolle Ergebnisse aus dem Kunst-, Handarbeits- oder Handwerksunterricht; das Thema "Freies Plastizieren" schien dabei ganz besonders die Fantasie der Kinder zu beflügeln. Auf der Grundlage der Waldorfpädagogik sollen den Kindern nicht nur intellektuelle Inhalte vermittelt werden, sondern auch künstlerische und praktische Befähigungen, um ihnen eine gute Entwicklung ihres ganzen Wesens zu ermöglichen. Sport und Tanz stehen deshalb beim Fachunterricht von Christiane Reinhardt im Vordergrund; bei dem diesjährigen Sommerfest brachte sich die Mototherapeutin hingegen bei der Bewirtung der Gäste ein.