Das seit 25 Jahren bestehende Gemeindecafé in Unterlengenhardt hat sich dank der vielen Helfer zu einem beliebten Treffpunkt entwickelt. Foto: Frommann Foto: Schwarzwälder-Bote

Gemeindecafé Unterlengenhardt besteht seit 25 Jahren / Pfarrer Hinrichs: Auch Asylbewerber brauchen Hilfe

Von Renate Frommann

Bad Liebenzell-Unterlengenhardt. Seit 25 Jahren laden Mitglieder der evangelischen Kirchengemeinde Maisenbach jeden dritten Montag im Monat zwischen 15 und 17 Uhr zum Eine-Welt-Café-Markt ins Gemeindezentrum Unterlengenhardt ein.

Dieser Unterlengenhardter Stammtisch, wie das Gemeindecafé inzwischen genannt wird, ist zu einem beliebten Treffpunkt für ältere Bürger aus Unterlengenhardt geworden. Allen voran ist es Christel Wittwer, die das Treffen organisiert. Dabei wird sie unterstützt von Silvia Fuchs, dem Ehepaar Ottilie und Manfred Schubert sowie Mesnerin Susanne Usison.

Mit Festgottesdienst, Mittagessen und Kaffeetafel wurde das 25-jährige Bestehen des Gemeindecafés gefeiert. Ursprünglich war vom "Dritte-Welt-Markt" die Rede. Gemeindepfarrer Knut Hinrichs hatte vorgeschlagen, im Zuge der Globalisierung doch künftig von einem "Eine-Welt-Café-Markt" zu sprechen.

Auf diesem Markt werden den Besuchern Waren wie Kaffee, Tee, Honig, Schokolade und Süßigkeiten aus fairem Handel zum Kauf angeboten. Dieses Angebot wurde zum Jubiläum durch kunsthandwerkliche Arbeiten erweitert, die aus dem Bad Liebenzeller Weltladen stammten. Der Erlös geht an den Verein Stephanus-Arbeit Indien. Vorsitzender ist Frank Ehlert aus Fluorn-Winzeln. Er arbeitet mit Edith Maier aus Aichhalden-Rötenberg (beide Kreis Rottweil), der zweiten Vorsitzenden, eng zusammen. Seit mehr als 20 Jahren bestehen über die Familie Polster aus Rötenberg, die durch die Basler Mission in Indien war, zu Hamilton Banna und seinen Mitarbeitern in Gadag, der Region Karnataka in Südindien, Kontakte. Banna leistet dort sozialmissionarische Arbeit unter den Ärmsten – zunächst ehrenamtlich, heute hauptberuflich.

Die jahrelange Hilfe für Indien sei sehr lobenswert, "doch in der Zwischenzeit brauchen wir in Bad Liebenzell auch Hilfe und Unterstützung zur Integration der in unserem Ort lebenden Asylbewerber." Damit sprach Hinrichs das derzeitige Flüchtlingsproblem an. Die Bad Liebenzeller Asylbewerber würden sich sicher freuen, einmal zum Mittagessen und Kaffeetrinken ins Unterlengenhardter Gemeindezentrum eingeladen zu werden, meinte der Geistliche.

Musikalisch umrahmt wurde der Festgottesdienst durch den Kirchenchor Maisenbach unter der Leitung von Ute Stoll, begleitet von Erich Keck an der Orgel. Der Kirchenchor hatte eigens zum Thema Eine-Welt-Café-Markt Lieder aus Argentinien, Simbabwe und Südafrika einstudiert.

Nach dem Gottesdienst unterhielten zwölf Bad Liebenzeller Frauen unter Anleitung von Aranja aus Weil der Stadt, mit bürgerlichem Namen Caroline van der Houwen, mit afrikanischen Trommelrhythmen die Gäste. Diese Aufführung hatten die Frauen erst am Tag zuvor in einem Workshop einstudiert. Die kräftigen Männer der Gemeinde stellten die Stuhlreihen vom Gottesdienst an Tische zum Essen um, während die fleißigen Helferinnen in der Küche liebevoll die Teller mit Maultaschen, Kartoffelsalat und etwas Salat belegten.