Jayantha Gomes (links) wird bei der Präsentation seines neuen Kunstkalenders in Bad Liebenzell musikalisch begleitet von der Percussionsgruppe "Jayantha and the Clan". Foto: Fisel Foto: Schwarzwälder-Bote

Kunst: Neuer Kalender von Jayantha Gomes vorgestellt / Gemeinschaft steht im Vordergrund

Jayantha Gomes ist ein häufiger Gast in Bad Liebenzell. Ein überaus gern gesehener obendrein. Seine schlichte Erklärung dafür: "Ich fühle mich hier einfach wohl."

Bad Liebenzell. Die regelmäßig im Oktober stattfindende Veranstaltung, bei der Gomes seinen neuen Kunstkalender für das nächste Jahr vorstellt, fand wieder im Bürgerzentrum Bad Liebenzell statt. Beim Anblick des voll besetzten Parksaals schien der in Sri Lanka geborene, seit 1986 in Calw lebende Kunstmaler, Schriftsteller und Perkussionist überwältigt: "Ich habe das Gefühl, hier werde ich verstanden, hier bin ich willkommen."

Auch von Bürgermeister Dietmar Fischer wurde der renommierte Künstler herzlich begrüßt: "Sie sind wieder einmal in Bad Liebenzell und wieder einmal freue ich mich sehr darüber!" Denn Gomes betätige sich künstlerisch auf vielfältige Weise. Er möge noch viele Male hierher zu Besuch kommen, hoffte der Schultes und fügte scherzend hinzu: "Wir haben Ihnen bereits im Sophi Park eine neue Bühne gebaut."

Gegenseitiges Verständnis wichtig

Sein neuer Kalender sei zwar das Thema für den heutigen Abend, doch stehe das Zusammenkommen, die Gemeinschaft im Vordergrund, kündigte Gomes an. Eine gute Möglichkeit zum Austausch sowie zum gegenseitigen Verständnis sei das gemeinsame Musizieren oder das Betrachten von Bildern. So flocht er zu jeder Zeichnung oder Musikstück immer wieder persönliche Erlebnisse und Einsichten ein.

Das Kalenderblatt für Dezember 2017 ziert ein Zitat von Wolf Biermann: "Wer nicht bei sich selbst ist, kann auch nicht bei anderen sein" zusammen mit einer höchst sensibel gestalteten Federzeichnung. Mit dynamischen Linien, ausdrucksstarker Mimik und klaren Strukturen gezeichnete Gesichter fließen ineinander über, bedecken sich teilweise oder wenden sich voneinander ab.

Eine Vielzahl an Aspekten wurden dabei in Betracht gezogen, auch einzelne Ausschnitte wie Augen oder Mund beleuchtet. Doch hinter allem stehe die Frage: "Wer bin ich?", gab Gomes zu bedenken. Einmal habe er seiner Mutter diese Frage gestellt. Die Antwort kam ohne lange Überlegung: "Du bist mein Sohn."

Weitere Sprüche, die den Künstler zu einem Bild seines neuen Kalenders inspiriert hatten, stellte Ehefrau Gertrud Altmeyer vor. Für September stand Bertold Brecht Pate: "Ändere die Welt, sie braucht es!" Für die passende musikalische Begleitung sorgten die Percussionisten von "Jayantha and the Clan", Maurizio Brighina mit dem Saxofon sowie Dagmar Jonas mit ihrem indischen Saiteninstrument, der Sitar. Eine ganz besondere Überraschung hatte sich Gomes als Abschluss der Veranstaltung ausgedacht: Er verschenkte eines seiner Kunstwerke. Die glückliche Gewinnerin, deren Los von der jüngsten Besucherin gezogen wurde, hieß Maria Alessi, Mitspielerin von "Jayantha and the Clan".