Nach der Rückkehr vom Wald machen die Kinder viel konzentrierter bei den Sing- und Sprechübungen mit. Foto: Eitel Foto: Schwarzwälder-Bote

Sprösslinge des Unterhaugstetter Waldkindergartens sind viel im Freien unterwegs / Großer Forscherdrang

Von Wolfram Eitel

Bad Liebenzell. Trotz Schnee und Minusgraden sind die Jungen und Mädchen des Unterhaugstetter Waldkindergartens den ganzen langen Winter über viel im Freien unterwegs gewesen.

Offenbar sind sie einfach daran gewöhnt, sich in frischer Luft auszutoben und ihrem Bewegungsdrang freien Lauf zu lassen. Kinder sind wissensdurstig und neugierig, erläutert Mona Fischer, die Leiterin des Kindergartens. Bei Spiel und Erkundigungen in der Umgebung der Waldhütte könnten sie deshalb auch im Winter viel in der freien Natur entdecken und beobachten.

Hochinteressant für die Kleinen seien vor allem die vielfältigen Spuren von Tieren im Schnee. Und noch eine andere Erfahrung haben Mona Fischer und ihre Mitarbeiterin Barbara Strohmer gemacht: Wenn die Kinder wieder in die warme Stube zurückkehrten, würden sie ihre Aufgaben konzentriert angehen und viel leichter lernen. Neugierde und Forscherdrang gehen so weit, dass sich eine Kindergruppe regelmäßig mit Experimenten beschäftigt.

Besonders interessieren sich Kinder dabei auch für das Element Feuer und den richtigen Umgang damit, berichtet Erzieherin Amalia Erdmann. Sie und ihr Kollege Martin Faßnacht haben extra an einschlägigen Fortbildungen teilgenommen. Für diesen besonderen Schwerpunkt wurde der Waldkindergarten 2011 übrigens mit dem Prädikat "Haus der kleinen Forscher" der gleichnamigen bundesweiten Stiftung ausgezeichnet.

Neu ist seit dem vergangenen Jahr auch, dass sich jedes neue Kind einen eigenen Baum pflanzen darf, mit dem es sich im Rahmen einer persönlichen Bindung identifizieren kann. Nicht zuletzt wird auch der Schulübergang mit Kontaktbesuchen in der Grundschule sorgfältig vorbereitet. Diese Verzahnung geht sogar noch tiefer: Zwei Mal wöchentlich kommen Grundschüler zum "Waldpädagogischen Treff" nach Unterhaug-stett.

Derzeit werden die rund 40 Jungen und Mädchen in dem 1996 von einer Elterninitiative gegründeten Waldkinder-garten von einem sechsköpfigen Erzieherteam betreut. Die Anforderungen nehmen künftig weiter zu, wenn bis Mai eine neue U 3-Gruppe für Kinder im Alter von zwei bis drei Jahren entsteht. "Ohne unsere engagierten Eltern, die mithelfen wo sie nur können, wäre das alles überhaupt nicht möglich", verweist Mona Fischer auf die enge Kooperation mit der Elternschaft. Diese habe es doch tatsächlich fertig gebracht, das Puppentheater "kleines spectaculum" mit der Geschichte von "Riesling und Zwerglinde" am nächsten Sonntag in das Monakamer Dorfzentrum zu holen.

Die für Familien und Kindern von über vier Jahren geeignete öffentliche Vorstellung beginnt um 15 Uhr und endet mit einer Kinderdisco bei Kaffee und Kuchen.